„Die Konjunktur befindet sich nach dem Einbruch in der Corona-Krise wieder auf Erholungskurs“, erklären die Forscher des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in ihrer Ende September 2020 veröffentlichten Prognose für die Jahre 2020 und 2021.
Für das Jahr 2020 wird eine Schrumpfung des realen Bruttoinlandsprodukts von 5,2 Prozent erwartet. In 2021 könnte die Wirtschaftsleistung dem IAB zufolge wieder um 3,2 Prozent zulegen. Die Zahl der Arbeitslosen steigt laut der IAB-Prognose im Jahresdurchschnitt 2020 um 440.000, im Jahr 2021 könnte sie wieder um 100.000 zurückgehen.
„Der Arbeitsmarkt geriet massiv unter Druck, die Entlassungszahlen blieben angesichts des immensen wirtschaftlichen Schocks jedoch vergleichsweise begrenzt. Der Arbeitsmarkt stürzte auch aufgrund der Stabilisierungsmaßnahmen nicht ins Bodenlose“, betont Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs „Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen“. Infolge der schnellen und weitgehenden Lockerungen sei bereits zum Ende des zweiten Quartals eine deutliche Erholung in Gang gekommen. Kritisch seien aber die anhaltende Zurückhaltung bei den Neueinstellungen und die schwierigen Transformationsprozesse beispielsweise bei der Automobilindustrie und dem Einzelhandel. Nicht durch die Prognose abgedeckt seien eine große Insolvenzwelle oder ein zweiter Shutdown, so Weber.
Die Zahl der Erwerbstätigen wird der IAB-Prognose zufolge 2020 um rund 400.000 sinken und im Jahr 2021 um rund 130.000 auf dann 45,00 Millionen steigen.
Im Zusammenspiel aus demografischer Entwicklung, Erwerbsbeteiligung und Migration könnte das Erwerbspersonenpotenzial 2020 der IAB-Prognose zufolge um 100.000 Personen auf 47,53 Millionen schrumpfen. 2021 prognostiziert das IAB einen weiteren Rückgang um etwa 50.000 Arbeitskräfte.