Um eine Grundimmunisierung gegen gefährliche Infektionskrankheiten zu erzielen, empfiehlt die Ständige Impflkommission (STIKO) in den ersten Monaten und Lebensjahren regelmäßige Impfungen. Die meisten können als Mehrfachimmfung direkt bei den Vorsorgeuntersuchungen U1 bis J2 durchgeführt werden. Eine Übersicht der Erkrankungen gegen die Kinder laut STIKO geimpft werden sollten, erhalten Sie hier.
Tetanus (Wundstarrkrampf) wird durch sehr widerstandsfähige Bakterien verursacht. Sie kommen weltweit vor. Charakteristisch für eine Erkrankung sind sehr starke Krämpfe. Ist die Atem- und Schluckmuskulatur mit betroffen, droht der Erstickungstod. Eine Infektion kann durch Verletzungen entstehen, bei der die Wunde verunreinigt wird. Da dies jederzeit auch bei sehr kleinen Wunden oder sogar Stichen geschehen kann, sollte der Impfschutz regelmäßig alle zehn Jahre erneuert werden. Die Grundimmunisierung gegen Tetanus erfolgt bis zum 14. Lebensmonat.
Der Impfstoff gegen Tetanus ist Teil des Sechsfachwirkstoffs, mit dem Kinder in den ersten Lebensjahren geimpft werden, um die Anzahl der Teilimpfungen gering zu halten.
Diphtherie ist eine Infektion in den oberen Atemwege. Verantwortlich für die Symptome ist das Gift des Corynebacterium diphtheriae-Bakteriums. Die Krankheit kann zu lebensbedrohlichen Komplikationen und Spätfolgen führen.
Säuglinge erhalten im Alter von 2, 3, 4 und 11 bis 14 Monaten eine Impfung Grundimmunisierung.
Der Impfstoff gegen Diphterie ist Teil des Sechsfachwirkstoffs, mit dem Kinder in den ersten Lebensjahren geimpft werden, um die Anzahl der Teilimpfungen gering zu halten.
Bei Keuchhusten (Pertussis) befallen Bakterien (Bordetella pertussis oder Bordetella parapertussis) die Schleimhäute der oberen Atemwege und verursachen starke, krampfartige Hustenanfälle. Mitunter sind diese Hustenattacken so schwer, dass die Betroffenen sich erbrechen müssen. Anders als Kinder leiden Erwachsene seltener an Erstickungsanfällen. Die Krankheit schwächt Betroffene aber in jedem Fall erheblich.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine erste Keuchhustenimpfung schon in den ersten Lebensmonaten. Weitere Impfungen folgen im Abstand von 4 Wochen im 3. und 4. Lebensmonat. Nach der vierten Impfung zwischen dem 11. und 14. Lebensmonat ist die sogenannte Grundimmunisierung gegen Keuchhusten abgeschlossen.
Der Impfstoff gegen Keuchhusten (Pertussis) ist Teil des Sechsfachwirkstoffs, mit dem Kinder in den ersten Lebensjahren geimpft werden, um die Anzahl der Teilimpfungen gering zu halten.
Für Erwachsene wird ein Impfschutz gegen Keuchhusten zusammen mit einer Auffrischung für Tetanus und Diphtherie empfohlen.
Kinderlähmung (Poliomyelitis) ist eine Erkrankung, die durch Viren übertragen wird. Die Erreger werden mit dem Stuhl ausgeschieden und vorwiegend durch Schmierinfektion übertragen. Das kann passieren, wenn nach dem Stuhlgang die Hände nicht oder nicht richtig gewaschen werden. Auch eine Ansteckung durch Husten und Niesen ist für kurze Zeit möglich. Darüber hinaus kann verschmutztes Trinkwasser eine Infektionsquelle sein. Patienten mit geschwächtem Immunsystem bleiben unter Umständen über viele Jahre ansteckend.
Die Zeit zwischen Infektion und Erkrankung beträgt etwa 3 bis 35 Tage. Rund 95 Prozent der Infizierten merken dabei nicht, dass sie sich angesteckt haben. Etwa 5 Prozent klagen über Fieber, Hals- und Kopfschmerzen - meist als (Sommer-)Grippe verkannt. Bei jedem 100. bis 1.000. Infizierten kommt es zu bleibenden, schlaffen Lähmungen der Arm- oder Beinmuskulatur, schlimmstenfalls auch zu Lähmungen der Sprech-, Schluck- oder Atemmuskulatur.
Polio kann bleibende Lähmungen und dadurch Muskelschwund, vermindertes Knochenwachstum sowie Gelenkzerstörung zur Folge haben. Noch Jahrzehnte nach der Infektion können erneut Muskelschmerzen und Lähmungen auftreten (Post-Polio-Syndrom). Weder die Erkrankung selbst noch das Post-Polio-Syndrom kann behandelt werden. Man kann nur die Symptome lindern und sich im Vorfeld durch Impfungen schützen lassen.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher 4 Teilimpfungen zur Grundimmunisierung. Die erste Impfung erfolgt bereits ab dem vollendeten 2. Lebensmonat (ab der 9. Woche). Die zweite Impfdosis sollte Ihr Kind mit vollendetem 3. Lebensmonat bekommen. Die dritte Impfdosis erfolgt ab dem vollendeten 4. Lebensmonat. Die letzte Teilimpfung wird am Ende des 1. Lebensjahres gegeben (11-14. Lebensmonat). Im Alter von 9 bis spätestens 17 Jahren sollte die Impfung noch einmal aufgefrischt werden.
Der Impfstoff gegen Kinderlähmung (Poliomyelitis) ist Teil des Sechsfachwirkstoffs, mit dem Kinder in den ersten Lebensjahren geimpft werden, um die Anzahl der Teilimpfungen gering zu halten.
Hepatitis B ist weltweit eine der häufigsten Infektionskrankheiten. Die Krankheit befällt die Leber, wobei ein drittel der Betroffenen keine Beschwerden aufweist. Ein weiteres Drittel klagt lediglich über unspezifische Beschwerden. Einzig das letzte Drittel entwickelt eine akute entzündliche Lebererkrankung.
In jedem Fall ist ein Impfschutz gegen Hepatitis B absolut notwendig.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher, dass Säuglinge und Kleinkinder im im Alter von 1, 3 und 4 Monaten sowie im Alter von 11 bis 14 Monaten erhalten.
Eine Nachholimpfung kann außerdem zwischen dem 15. Lebensmonat und dem 17. Lebensjahr vorgenommen werden.
Der Impfstoff gegen Hepatitis B ist Teil des Sechsfachwirkstoffs, mit dem Kinder in den ersten Lebensjahren geimpft werden, um die Anzahl der Teilimpfungen gering zu halten.
Anschließende Auffrischungen werden lediglich für bestimmte Risikogruppen (immungeschwächte Personen oder Personen, die privat oder beruflich einer höheren Ansteckungsgefahr ausgesetzt sind) empfohlen.
Das Hib-Bakterium wird durch Husten und Niesen übertragen (Tröpfcheninfektion). Eine Übertragung ist aber auch über Gegenstände möglich.
Bei schwerem Verlauf kann eine Infektion mit Hib-Bakterien zu Hirnhautentzündung, Entzündung des Kehldeckels, Lungenentzündung oder Blutvergiftung führen. Die Erkrankungen können zwar mit Antibiotika behandelt werden. Dennoch können sich innerhalb kürzester Zeit lebensgefährliche Komplikationen entwickeln, vor allem im ersten Lebensjahr. Eine Hirnhautentzündung kann dabei zu bleibenden Schäden führen. Durch eine Schwellung des Kehldeckels kann es zu Erstickungsanfällen kommen, die zum Tod führen können.
Für einen effektiven Schutz ist es ratsam, die Grundimmunisierung gegen Hib (Haemophilus influenzae) im 1. Lebensjahr vorzunehmen. Die Grundimmunisierung besteht dabei aus 4 Teilimpfungen. Die erste Impfung erfolgt ab dem vollendeten 2. Lebensmonat (ab der 9. Woche). Die zweite Impfdosis bekommt das Kind mit vollendetem 3. Lebensmonat. Die dritte Impfdosis erfolgt ab dem vollendeten 4. Lebensmonat. Die letzte Teilimpfung wird am Ende des 1. Lebensjahres gegeben (11.-14. Lebensmonat).
Die HIB-Impfung wird später nicht aufgefrischt, da HIB-Infektionen nach dem 5. Lebensjahr selten sind.
Der Impfstoff gegen HIB (Haemophilus influenzae Typ b) ist Teil des Sechsfachwirkstoffs, mit dem Kinder in den ersten Lebensjahren geimpft werden, um die Anzahl der Teilimpfungen gering zu halten.
Die Bakterien (Streptococcus pneumoniae) werden wie bei einem grippalen Infekt durch Tröpfcheninfektion, das heißt meist durch Husten oder Niesen, übertragen und verursachen schwere Erkrankungen, wie Hirnhaut-, Lungen- oder Mittelohrentzündungen. Besonders Säuglinge und Kleinkinder sind durch eine Infektion mit Pneumokokken gefährdet. Bei 2 bis 10 Prozent der Erkrankten verläuft die Erkrankung tödlich, bei etwa 15 Prozent entstehen bleibende Folgeschäden.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt daher die Immunisierung gegen Pneumokokken für Säuglinge ab dem vollendeten 2. Lebensmonat.
Die Immunisierung erfolgt in 3 Teilimpfungen. Die erste Impfung erfolgt im Alter von 2 Monaten. Die zweite Impfung wird im Alter von 4 Monaten gegeben. Die letzte Impfung erfolgt 6 Monate später im Alter von 11 bis 14 Monaten. Die Impfungen gegen Pneumokokken können zeitgleich mit anderen empfohlenen Impfungen wahrgenommen werden.
Wichtig: Ab einem Alter von 60 Jahren empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) allen Erwachsenen eine Impfung gegen Pneumokokken, die je nach Gesundheitszustand gegebenenfalls nach 5 Jahren aufgefrischt werden sollte. Die Impfung verringert das Risiko überhaupt zu erkranken oder schwere Komplikationen zu erleiden.
Rotaviren sind eine der häufigsten Ursache für Durchfälle und Erbrechen bei Kindern. Da die Erreger sehr ansteckend sind, erkranken fast alle Kinder in den ersten 5 Lebensjahren, die meisten bis zum Alter von 2 Jahren. Großer Flüssigkeits- und Salzverlust durch Brechdurchfall kann vor allem bei Säuglingen schnell zu einer gefährlichen Austrocknung führen.
Die Erreger kommen bei Erkrankten im Magen-Darm-Trakt vor. Nach der Ansteckung mit Rotaviren vergehen in der Regel keine 2 Tage, bis wässrige Durchfälle sowie plötzliches Erbrechen und Bauchschmerzen einsetzen. Häufig treten auch leichtes Fieber, Husten und Schnupfen auf. Die Beschwerden halten etwa 2 bis 6 Tage an. Schwere Verläufe können einen schnellen Verlust an Flüssigkeiten zur Folge haben. Die Übertragung ist solange möglich wie die Viren mit dem Stuhl ausgeschieden werden. In der Regel dauert dies bis zu 8 Tage. In Einzelfällen können die Erreger jedoch auch länger ausgeschieden werden.
Die Übertragung von Rotaviren erfolgt hauptsächlich durch Schmierinfektion. Die Viren werden dabei durch kleinste Stuhl-Reste an den Händen weitergegeben und können von der Hand in den Mund gelangen. Zudem ist auch eine Ansteckung über verunreinigte Gegenstände wie Spielsachen oder Türgriffe sowie über Lebensmittel und Trinkwasser möglich, denn die Erreger können in der Umwelt mehrere Tage überleben. Da auch durch gründliches Händewaschen und Desinfizieren eine Ansteckung mit Rotaviren nicht vollständig vermieden werden kann, bietet die Impfung den besten Schutz für Säuglinge.
Je nachdem welcher Impfstoff verwendet wird, sind 2 oder 3 Impfstoffdosen in einem Mindestabstand von 4 Wochen notwendig. Die Impfserie sollte je nach Impfstoff möglichst bis zum Alter von 16 Wochen oder bis zum Alter von 22 Wochen abgeschlossen sein, spätestens jedoch bis zum Alter von 24 Wochen bzw. 32 Wochen.
Die Schluckimpfung kann auch gleichzeitig mit anderen Impfungen im Säuglingsalter gegeben werden.
Eine Meningokokken-B-Erkrankung ist selten. In den letzten Jahren wurden dem Robert-Koch-Institut nur durchschnittlich ca. 300 Fälle pro Jahr gemeldet. Ein hohes Erkrankungsrisiko haben Säuglinge und Kleinkinder. Bei zwei Drittel der Erkrankten tritt eine Hirnhautentzündung und bei einem Drittel eine Blutvergiftung auf. Treten beide Krankheitsformen gleichzeitig auf, kann es zu einem besonders schweren Verlauf kommen. Auch können bleibende Beeinträchtigungen nicht ausgeschlossen werden. Die VIACTIV übernimmt die Kosten für die Grundimmunisierung Meningokokken B im Alter von 2, 4 sowie 12 Monaten. Die Nachholimpfung erfolgt bis zum Alter von 4 Jahren. Die Abrechnung läuft über die Krankenversicherungskarte.
Eine Meningokokken-Infektion ist eine schwere Krankheit, die innerhalb weniger Stunden lebensbedrohlich werden kann. Die Bakterien Neisseria meningitidis, Meningokokken genannt, verursachen meist eine eitrige Hirnhautentzündung, die sogenannte Meningitis, seltener eine Blutstrominfektion (Sepsis). In Deutschland kommen Meningokokken-Erkrankungen selten vor, im Jahr etwa 4 Fälle pro 1 Million Menschen.
Am häufigsten werden Meningokokken als Tröpfcheninfektion übertragen. Die Bakterien befinden sich im Nasen-Rachen-Raum des Menschen. Sie gelangen beim Sprechen, Husten oder Niesen in kleinen Tröpfchen aus dem Nasen-Rachen-Raum in die Luft und können aus kurzer Entfernung eingeatmet werden. Möglich ist auch eine Übertragung durch Schmierinfektion bei engem Kontakt mit Erkrankten, zum Beispiel durch Berührung des Nasensekrets. Außerhalb des Körpers sterben die Bakterien schnell ab.
Erste Beschwerden zeigen sich 2 bis 10 Tage nach Ansteckung, in der Regel nach 3 bis 4 Tagen. Die Betroffenen sind bis zu 7 Tage vor Beginn der Symptome ansteckend. 24 Stunden nach Beginn einer wirksamen Antibiotika-Therapie sind Erkrankte nicht mehr ansteckend.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Impfung für alle Kinder im Alter von 12 Monaten gegen die Serogruppe C. Eine fehlende Impfung sollte bis zum 18. Geburtstag nachgeholt werden. In jedem Fall reicht eine Impfung für eine effektive Immunisierung aus. Impfung mit einer Dosis Meningokokken-C-Konjugat-Impfstoff.
Masern werden von Mensch zu Mensch übertragen durch Viren verursacht und gehören zu den ansteckendsten Krankheiten, die bekannt sind. Die Viren werden durch Tröpfchen, zum Beispiel beim Husten, Niesen oder Sprechen übertragen. Fast jeder Kontakt von ungeschützten Personen mit einem Erkrankten führt zu einer Ansteckung. Bereits 5 Tage vor Auftreten des Hautausschlags sind Infizierte ansteckend.
Mehr als die Hälfte der Masernfälle betreffen Jugendliche und junge Erwachsene. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) seit 2010 allen Erwachsenen, die nach 1970 geboren sind und nicht bzw. in der Kindheit nur einmal gegen Masern geimpft wurden, eine Impfung gegen Masern. Die Impfung sollte vorzugsweise mit einem Impfstoff gegen Masern, Mumps und Röteln (MMR) erfolgen, denn auch bei Mumps und Röteln gibt es häufig Impflücken.
Anders als bei Erwachsenen wird für Kinder eine zweistufige Impfung empfohlen. Die erste Impfung gegen Masern, Mumps und Röteln sollte im Alter von 11 bis 14 Monaten, die 2. Masern-Mumps-Röteln-Impfung im 2. Lebensjahr im Alter von 15 bis 23 Monaten durchgeführt werden. Die 2. Impfung ist dabei keine so genannte Auffrischimpfung, sondern wichtig für einen sicheren und kompletten Impfschutz. Ältere Kinder und Jugendliche mit unvollständigem Impfschutz sollten die Impfungen so bald wie möglich nachholen.
Mumps ist eine übertragbare Viruserkrankung mit einer Ansteckungsrate von zirka 60 Prozent. Die Mumps-Viren werden meist durch Husten und Niesen (Tröpfcheninfektion) übertragen. In ganz seltenen a ist auch eine Übertragung durch Speichel, der auf Gegenstände gelangt, möglich. Ungefähr 2 Wochen nach der Ansteckung treten grippeähnliche Symptome, wie beispielsweise Fieber, Husten und Kopfschmerzen auf. Oft kommt eine ein- oder beidseitige Schwellung der Ohrspeicheldrüse hinzu. Weil dieses Krankheitszeichen längst nicht alle Kinder entwickeln, wird Mumps häufig nicht erkannt und für einen harmlosen Infekt gehalten.
Röteln sind ein kleinfleckiger Hautausschlag, der oft von erhöhter Temperatur, Lymphknotenschwellungen und Anzeichen einer Atemwegsentzündung begleitet wird. Besonders gefürchtet ist eine Röteln-Infektion in der Schwangerschaft, da es dadurch zu schweren Schäden des ungeborenen Kindes kommen kann. Übertragen wird das Röteln-Virus durch Tröpfcheninfektion beim Sprechen, Niesen und Husten. Röteln kommen weltweit vor.
Die Ständige Impfkommission empfiehlt die Grundimmunisierung. Diese sollte ab dem Alter von 11 Monaten durch 2 Teilimpfungen (in Kombination mit Mumps, Masern & R- bzw. Mumps, Masern, Röteln & Varizellen (Windpocken)-Kombinationsimpfung) erfolgen. Für Frauen im gebärfähigen Alter, deren Impfstatus unklar ist oder die ungeimpft sind, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) außerdem eine zweimalige Impfung (mit Mumps, Masern & Röteln-Impfstoff) bzw. eine einmalige Impfung bei nur einer Impfung in der Vergangenheit. Außerdem wird eine einmalige Impfung für Beschäftige in Einrichtungen der Kinderheilkunde, der Geburtshilfe, der Schwangerenbetreuung oder in Gemeinschaftseinrichtungen, die ungeimpft sind oder deren Impfstatus unklar ist, empfohlen.
Windpocken sind eine hoch ansteckende Infektionskrankheit, die mit juckenden Papeln (linsengroße, knötchenartige Verdickung in der Haut) Bläschen sowie Fieber einhergeht. Besonders gefährlich ist eine Windpocken-Erkrankung in der Schwangerschaft sowie bei Neugeborenen.
Die Windpocken werden durch Tröpfcheninfektion über die Luft beim Atmen oder Husten oder beim direkten Kontakt mit Erkrankten übertragen und sind weltweit verbreitet.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Grundimmunisierung ab einem Alter von 1 Monaten durch 2 Teilimpfungen. Ungeimpfte oder unvollständig geimpfte Kinder und Jugendliche sollten die fehlenden Impfungen spätestens vor dem 18. Geburtstag nachgeholt haben. Außerdem empfiehlt die STIKO die zweimalige Impfung gegen Windpocken für bestimmte Risikogruppen im Erwachsenenalter. Dazu zählen ungeschützte Frauen mit Kinderwunsch. Auch Menschen mit schwerer Neurodermitis und Patienten, bei denen eine Behandlung ansteht, welche die Immunabwehr unterdrückt sowie deren enge Kontaktpersonen sollten geimpft werden, wenn sie noch keinen Impfschutz haben bzw. keine Windpocken durchgemacht haben.
Ebenfalls geimpft werden sollten ungeschütztes Personal im Gesundheitsdienst sowie neu eingestellte Beschäftigte in Gemeinschaftseinrichtungen für Kinder im Vorschulalter. Nach einer möglichen Ansteckung mit Windpocken sollten außerdem Menschen, die Kontakt zu besonders gefährdeten Personen haben, eine postexpositionelle Impfung erhalten. Risikopatienten wie ungeschützte Schwangeren oder Neugeborene, die sich möglicherweise angesteckt haben, können Antikörper (Immunglobulin) gegeben werden, um den Ausbruch der Erkrankung von Windpocken zu verhindern oder zumindest abzuschwächen.
Die „echte" Grippe (Influenza) geht mit Fieber, Halsschmerzen, Husten sowie Kopf- und Gliederschmerzen und eine ausgeprägte Erschöpfung, seltener auch mit Übelkeit, Erbrechen und Durchfall einher. Komplikationen wie Lungenentzündung, Entzündung des Herzmuskels oder Gehirns können ebenfalls hinzukommen.
Influenza-Viren sind auf der ganzen Welt verbreitet. Sie werden vor allem durch Tröpfchen, die beispielsweise beim Husten und Niesen freigesetzt werden, oder über die Hände übertragen.
Gegen Grippe steht eine Schutzimpfung zur Verfügung. Außerdem verringern Hygienemaßnahmen wie häufiges Händewaschen das Ansteckungsrisiko.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine jährliche Impfung für alle Menschen ab 60 Jahren sowie wie für schwangere Frauen und alle Altersgruppen, die eine erhöhter gesundheitliche Gefährdung für Grippe besitzen. Die VIACTIV erstattet darüber hinaus die Impfkosten für alle Versicherten, die sich gegen Grippe impfen lassen – egal, ob die Impfung in der Arztpraxis oder einer Apotheke durchgeführt wird.
HPV (Humane Papillomviren) können Warzen an Haut und Schleimhäuten, zum Beispiel im Genitalbereich, oder Papillome im Mund und am Kehlkopf (Larynxpapillome) entstehen lassen. Bei einigen HPV-Typen kann sich aus einer andauernden Infektion über Jahre hinweg unter anderem Krebs am Gebärmutterhals, aber auch im Mund- und Rachenbereich, am After oder am Penis entwickeln. Humane Papillomviren werden durch direkten Kontakt von Mensch zu Mensch übertragen. Infektionen erfolgen hauptsächlich durch Sexualkontakte. HPV-Viren sind weltweit verbreitet.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine Grundimmunisierung für Mädchen und Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren durch eine zweistufige HPV-Impfung. Eine Nachholimpfung sollte ab einem Alter von 15 Jahren bis zum vollendeten 18. Lebensjahr mit 3 Impfstoffdosen vorgenommen werden.
Der Impfschutz von Kindern und Jugendlichen wird bei den Vorsorgeuntersuchungen U1 bis J2 regelmäßig vom Arzt überprüft. Welche Impfung in welchem Alter fällig ist, können Sie dem Impfkalender entnehmen, der zweimal im Jahr von der Ständigen Impfkommission der Bundesrepublik Deutschland (STIKO) aktualisiert und veröffentlicht wird.
Alle empfohlenen Vorsorgeimpfungen für Kinder und Jugendliche zahlt die VIACTIV. Legen Sie bei Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin einfach die Versichertenkarte Ihres Kindes vor. Die Kosten werden dann direkt mit uns abgerechnet.
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Kinder bei Sport und Bewegung fördern, motivieren und nicht überfordern. Wie das geht? Mit unseren Tipps ein Kinderspiel.
Eine Reise wird oft sorgfältig geplant und vorbereitet. Doch auch das Thema Reiseschutz und Impfungen sollte gründlich bedacht werden.