Wer wegen Beschwerden einen Arzt aufsucht, möchte vor allem eines wissen: Was hab ich? Die Antwort auf diese Frage liefert der sogenannte Befundbericht. Da dieser mit medizinischen Fachbegriffen gespickt ist, bleibt er für Patienten jedoch oft unverständlich. Zwei Medizinstudenten wollen dies ändern: Auf ihrer Webseite "Washabich.de" bieten sie einen kostenlosen Übersetzungsservice für Arztbriefe an. Ein Angebot, das wir auch unseren Versicherten empfehlen möchten.
Befunde kostenlos und leicht verständlich übersetzen lassen
Akute Pharyngitis – klingt gefährlich, ist aber nur eine herkömmliche Rachenentzündung. Der Arzt weiß das, die Sprechstundenhilfe weiß es, nur der Patient ist ahnungslos, weil ihm das medizinische Fachvokabular fehlt. Ein Missstand, den zwei Medizinstudenten mit ihrem Online-Portal Washabich.de ändern wollen. Dort bieten sie Patienten die Möglichkeit, ärztliche Befundberichte kostenlos in eine leicht verständliche Sprache übersetzen zu lassen. Damit sie verstehen, was ihnen der Arzt mitteilen will, die richtigen Fragen stellen und anschließend gemeinsam mit ihrem Arzt die richtige Entscheidung für ihre Gesundheit treffen können.
Was habe ich: So funktioniert der Übersetzungsservice
Um den kostenlosen Übersetzungsservice zu nutzen, müssen Sie sich auf der Webseite www.washabich.de zunächst mit Ihrer E-Mail-Adresse im virtuellen Wartezimmer anmelden. Innerhalb weniger Tage erhalten Sie dann einen Link, mit dem Sie das gewünschte Dokument (Arztbrief, Laborbefund o.Ä.) hochladen können. Persönliche Daten sollten Sie vor dem Scannen schwärzen, um den Datenschutz zu erhöhen.
Sobald Sie Ihren Befund eingesendet haben, erhalten Sie innerhalb von einem bis wenigen Tagen Ihre Übersetzung. Hierzu schaut sich ein Team aus knapp 200 Medizinstudenten und Ärzten den Befund an und übersetzt diesen in eine für Sie verständliche Sprache. Das Ergebnis können Sie anschließend online unter Angabe eines Passwortes abfragen.
Fachbegriffe selbst nachschlagen
Das ehrenamtliche Team von Washabich.de übersetzt aktuell rund 150 Befunde pro Woche. Weil nicht jede Anfrage sofort bearbeitet werden kann, wurde gemeinsam mit der Bertelsmann Stiftung ergänzend ein interaktiver Befunddolmetscher entwickelt. Dieser bietet etwa 10.000 Erklärungen zu medizinischen Fachbegriffen. Um Wartezeiten zu umgehen, können Patienten hier selbstständig Fachbegriffe nachschlagen und sich zu zahlreichen Diagnosen informieren.