Jeder Mensch hat Leberflecke, Muttermale oder kleine Unebenheiten, die sich farblich vom Rest der Haut abheben. Das ist normal und gewöhnlich kein Grund zur Sorge. Nur selten handelt es sich bei solchen Hautmalen um Krebs.
Es gibt verschiedene Arten von Hautkrebs. Die größte Bedeutung haben schwarzer und weißer Hautkrebs. Ein schwarzer Hautkrebs wird auch als Melanom bezeichnet. Er ähnelt auf heller Haut oft einem dunklen Muttermal oder Leberfleck.
Schwarzer Hautkrebs wird meist operativ entfernt. Wenn er weiter fortgeschritten ist, können auch andere Behandlungen wie Medikamente oder Bestrahlungen sinnvoll sein.
Auf heller Haut entwickelt sich schwarzer Hautkrebs vorwiegend an Stellen, die häufiger dem Sonnenlicht ausgesetzt sind, also an Armen, Beinen, Rücken, Brust oder auch auf dem Kopf. Ein typisches Melanom sieht aus wie ein unregelmäßig geformter Hautfleck. In der Regel ist es dunkelbraun-rötlich oder schwarz und ungleichmäßig gefärbt. Seine Farbe, Größe und Form können sich mit der Zeit verändern.
Bei dunkler Haut entsteht ein Melanom häufiger an Körperstellen wie den Fußsohlen, zwischen den Zehen, unter den Nägeln oder auf den Handflächen. Auch die Augen, der Mund oder die Genitalien können betroffen sein. Ein Melanom kann sich auch auf dunkler Haut als dunklere Stelle zeigen. Es kann aber auch farblos, pink oder rot sein. Unter den Fingernägeln ähnelt es einem Hautpilz und kann blutig oder wie ein dunkler Streifen aussehen. Solche Streifen oder Flecken sind jedoch oft harmlose Veränderungen, die Menschen mit dunkler Haut häufig an den Nägeln, Händen, Füßen oder auch an den Lippen, der Zunge oder der Mundschleimhaut haben.
Wie schwarzer Hautkrebs aussehen kann
Von den Hautveränderungen abgesehen, verursacht schwarzer Hautkrebs zunächst keine Beschwerden. Daher fällt er nicht gleich auf oder wird oft für harmlos gehalten. Symptome wie Schmerzen oder Blutungen treten bei schwarzem Hautkrebs in der Regel erst auf, wenn er weiter ins umliegende Gewebe wächst oder streut. Manchmal sind Melanome deshalb bereits fortgeschritten, wenn sie entdeckt werden. Einige Melanome entstehen in älteren Pigmentmalen, sehr viele wachsen jedoch neu auf der Haut.
Es gibt verschiedene Faktoren, die das Risiko für schwarzen Hautkrebs erhöhen. Hierzu gehören die Belastung der Haut durch Sonnenlicht, der Hauttyp, die familiäre Veranlagung und das Alter.
Melanome werden weltweit immer häufiger festgestellt. In Deutschland sind im Jahr 2018 etwa 26 von 100.000 Frauen und 29 von 100.000 Männern neu daran erkrankt. Insgesamt wurde 2018 bei fast 23.000 Personen ein Melanom festgestellt.
Es gibt verschiedene Typen von Melanomen, die sich unterschiedlich entwickeln. Einige wachsen relativ lange nur an der Hautoberfläche und lassen sich durch einen kleinen Eingriff entfernen. Andere dringen schneller tief in die Haut und benachbartes Gewebe ein. Sie breiten sich leichter über das Blut- oder Lymphsystem aus und bilden früher Absiedlungen (Metastasen) in anderen Körperregionen. Ohne Behandlung können sie dann innerhalb weniger Monate zum Tod führen.
In Deutschland wird mehr als die Hälfte der Melanome in einem frühen Stadium entdeckt. Die meisten Betroffenen überleben die Erkrankung. Innerhalb von zehn Jahren sterben etwa 11 von 100 Männern und 6 von 100 Frauen mit einem Melanom.
Ärztinnen und Ärzte erkennen oft mit bloßem Auge, ob es sich bei einem Hautmal um Krebs handeln könnte. Mit einem sogenannten Dermatoskop können sie die verdächtige Hautstelle noch genauer betrachten. Das Gerät funktioniert wie eine stark vergrößernde, beleuchtete Lupe.
Manchmal wird fälschlicherweise angenommen, dass Menschen mit dunklerer Haut keinen Hautkrebs bekommen können. Außerdem ist schwarzer Hautkrebs auf dunkler Haut schwerer zu erkennen und betrifft häufig andere Stellen als auf heller Haut. Das kann dazu führen, dass der Krebs erst spät erkannt wird. Umso wichtiger ist es, auch bei dunklerer Haut auf Hautveränderungen zu achten.
Wenn eine Hautveränderung wie ein Melanom aussieht, wird sie in der Regel vollständig herausgeschnitten und untersucht – dabei wird auch etwas Haut um die auffällige Stelle herum entfernt. Das entnommene Gewebe wird unter dem Mikroskop genau betrachtet. Dadurch lässt sich feststellen, ob es sich tatsächlich um schwarzen Hautkrebs handelt.
Besteht der Verdacht, dass ein Melanom fortgeschritten ist und bereits gestreut hat, werden weitere Untersuchungen gemacht. Benachbarte Lymphknoten werden zum Beispiel entfernt, um sie auf Krebszellen zu untersuchen, oder sie werden mit Ultraschall untersucht. Auch weitere bildgebende Verfahren wie eine Computer-Tomografie (CT) oder Magnetresonanz-Tomografie (MRT) sowie weitere Laboruntersuchungen können dann nötig sein.
Eine Früherkennung (Hautkrebs-Screening) richtet sich an Menschen ohne Symptome und wird allen gesetzlich krankenversicherten Menschen ab einem Alter von 35 Jahren alle zwei Jahre angeboten. Sie soll helfen, Hautkrebs möglichst früh zu entdecken, am besten bevor er tiefer ins Gewebe eingewachsen ist oder Metastasen gebildet hat. Das Ziel ist, den Krebs dann besser behandeln und vollständig heilen zu können.
Zur Hautkrebs-Früherkennung sieht sich eine Ärztin oder ein Arzt die Haut von Kopf bis Fuß genau an. Für eine sorgfältige Untersuchung müssen auch Hautfalten und Schleimhäute betrachtet werden.
Für Ärztinnen und Ärzte, die meist mit Menschen mit hellerer Haut zu tun haben, ist Hautkrebs auf dunkler Haut manchmal schwerer zu erkennen, denn er kann anders aussehen und an anderen Stellen auftreten als auf heller Haut.
Unabhängig vom Hautkrebs-Screening ist es wichtig, auch selbst nach Hautveränderungen Ausschau zu halten und auffällige Stellen ärztlich untersuchen zu lassen.
Einen sicheren Schutz vor schwarzem Hautkrebs gibt es nicht. Generell ist es vernünftig, übermäßige ultraviolette (UV-)Strahlung zu vermeiden. Dies bedeutet vor allem, nicht zu lange ungeschützt in die Sonne zu gehen und auf Solariumbesuche zu verzichten.
Wenn ein schwarzer Hautkrebs festgestellt wird, versucht man meist, ihn operativ zu entfernen. Ein fortgeschrittenes Melanom ist bereits in tiefere Hautschichten eingedrungen oder hat Metastasen an anderen Stellen des Körpers gebildet.
Wenn eine Operation nicht mehr möglich ist oder nicht ausreicht, können andere Behandlungen wie Bestrahlung oder Arzneimittel sinnvoll sein. Je nach Art und Stadium des Krebses kommen unterschiedliche Medikamente infrage.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) gibt Hinweise für Nutzerinnen und Nutzer von Solarien.
Die Hausarztpraxis ist meist die erste Anlaufstelle, wenn man krank ist oder bei einem Gesundheitsproblem ärztlichen Rat braucht. Informationen zur Gesundheitsversorgung in Deutschland helfen dabei, sich im Gesundheitssystem zurechtzufinden und eine passende Arztpraxis zu finden. Mit dieser Frageliste kann man sich auf den Arztbesuch vorbereiten.
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Aktualisiert am 31.01.2024
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