Eine kurze Unaufmerksamkeit beim Kochen, Rasieren oder bei der Gartenarbeit − ein Schnitt in die Haut ist schnell passiert und gehört zu den häufigsten Alltagsverletzungen. Die Haut wird dabei glatt durchtrennt, etwa durch ein Messer, eine Schere oder ein Blatt Papier. Wenn der Schnitt nicht tief ist, bleibt eine Schnittwunde in der Regel ungefährlich und heilt von selbst wieder ab. Dennoch ist es wichtig, sie richtig zu versorgen – und zu wissen, wann man ärztliche Hilfe braucht.
Durch die Verletzung kommt es sofort zu einer Blutung. Diese lässt bei oberflächlichen Schnittwunden jedoch schnell nach. Der meist brennende Schmerz tritt oft erst verzögert ein und lässt dann langsam nach.
Die Ränder der Wunde wachsen meist innerhalb weniger Tage wieder zusammen, wenn die Verletzung richtig versorgt wird. Nach 1 bis 2 Wochen ist die Wunde in der Regel wieder geschlossen und fast verheilt. Bei tieferen oder entzündeten Wunden kann es länger dauern.
Oberflächliche Schnittwunden sind normalerweise harmlos. Dennoch können auch Schnittwunden Probleme machen:
Kleinere, oberflächliche Schnittwunden lassen sich in der Regel selbst versorgen. Die Blutung kann gestillt werden, indem man eine sterile Kompresse oder ein sauberes Taschentuch leicht auf die Wunde drückt. Wenn die Blutung nachlässt, kann sie mit einem Pflaster versorgt werden. Dadurch wird die Wunde vor Schmutz und Keimen geschützt. Bei einer stärkeren Blutung kann ein Druckverband nötig sein.
Ärztliche Hilfe ist notwendig,
Damit die Haut gut zusammenwächst, kann die Ärztin oder der Arzt die Wunde klammern, kleben oder nähen. Eine Entzündung wird häufig mit einem Antibiotikum behandelt.
Schnittwunden sind auch ein Anlass, den Impfschutz gegen Tetanus zu überprüfen und bei Bedarf aufzufrischen.
Wer eine Blutgerinnungsstörung hat oder blutverdünnende Medikamente nimmt, kann sich ärztlich dazu beraten lassen, was bei blutenden Wunden zu beachten ist.
Die Hausarztpraxis ist meist die erste Anlaufstelle, wenn man krank ist oder bei einem Gesundheitsproblem ärztlichen Rat braucht. In unserem Thema „Gesundheitsversorgung in Deutschland“ informieren wir darüber, wie man die richtige Praxis findet – und mithilfe unserer Frageliste möchten wir dabei helfen, sich auf den Arztbesuch vorzubereiten.
Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH). Wunden und Wundbehandlung im Kindesalter (S1-Leitlinie). AWMF-Registernr.: 006-129. 2021.
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV). Handbuch zur Ersten Hilfe (DGUV Information 204-007). 2023.
National Health Service (NHS). Cuts and grazes. 2022.
Pschyrembel Online. 2023.
Robert Koch-Institut (RKI). Tetanus. 2018.
Ubbink DT, Brölmann FE, Go PM et al. Evidence-Based Care of Acute Wounds: A Perspective. Adv Wound Care (New Rochelle) 2015; 4(5): 286-294.
IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.
Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.
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Erstellt am 28.06.2023
Nächste geplante Aktualisierung: 2026
Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)