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Schnittwunden

Autoren/Herausgeber: Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)

Einleitung

Eine kurze Unaufmerksamkeit beim Kochen, Rasieren oder bei der Gartenarbeit − ein Schnitt in die Haut ist schnell passiert und gehört zu den häufigsten Alltagsverletzungen. Die Haut wird dabei glatt durchtrennt, etwa durch ein Messer, eine Schere oder ein Blatt Papier. Wenn der Schnitt nicht tief ist, bleibt eine Schnittwunde in der Regel ungefährlich und heilt von selbst wieder ab. Dennoch ist es wichtig, sie richtig zu versorgen – und zu wissen, wann man ärztliche Hilfe braucht.

Auf einen Blick

  • Eine oberflächliche Schnittwunde ist in der Regel ungefährlich.
  • Die Verletzung verheilt meist innerhalb weniger Tage bis Wochen.
  • Die Wunde wird mit einem Pflaster oder Verband geschützt.
  • Kleine Schnittverletzungen kann man selbst versorgen.
  • Tiefere Wunden sollten ärztlich behandelt werden.

Verlauf

Durch die Verletzung kommt es sofort zu einer Blutung. Diese lässt bei oberflächlichen Schnittwunden jedoch schnell nach. Der meist brennende Schmerz tritt oft erst verzögert ein und lässt dann langsam nach.

Die Ränder der Wunde wachsen meist innerhalb weniger Tage wieder zusammen, wenn die Verletzung richtig versorgt wird. Nach 1 bis 2 Wochen ist die Wunde in der Regel wieder geschlossen und fast verheilt. Bei tieferen oder entzündeten Wunden kann es länger dauern.

Folgen

Oberflächliche Schnittwunden sind normalerweise harmlos. Dennoch können auch Schnittwunden Probleme machen:

  • Die Wunde kann sich entzünden: Dies kann passieren, wenn Schmutz oder Keime in die Wunde gelangen. Die Entzündung zeigt sich oft als schmerzhafte Schwellung, Rötung oder Überwärmung – auch Eiter kann aus der Wunde austreten.
  • Sehnen oder Nerven können verletzt sein: Dazu muss der Schnitt tiefer sein. Dann kann sich zum Beispiel der betroffene Finger taub anfühlen oder er lässt sich kaum oder gar nicht mehr bewegen.
  • Die Wunde kann stark bluten: Wenn bei einem tieferen Schnitt größere Blutgefäße verletzt wurden, lässt sich die Blutung schwerer stoppen.

Behandlung

Kleinere, oberflächliche Schnittwunden lassen sich in der Regel selbst versorgen. Die Blutung kann gestillt werden, indem man eine sterile Kompresse oder ein sauberes Taschentuch leicht auf die Wunde drückt. Wenn die Blutung nachlässt, kann sie mit einem Pflaster versorgt werden. Dadurch wird die Wunde vor Schmutz und Keimen geschützt. Bei einer stärkeren Blutung kann ein Druckverband nötig sein.

Ärztliche Hilfe ist notwendig,

  • wenn die Wunde sehr stark blutet oder sich die Blutung nicht stoppen lässt,
  • wenn die Wunde einen Zentimeter groß oder länger ist und die Wundränder auseinanderklaffen,
  • wenn sich zum Beispiel ein Finger taub anfühlt oder schlechter bewegen lässt oder
  • wenn die Wunde stark gerötet ist, eitert oder anschwillt.

Damit die Haut gut zusammenwächst, kann die Ärztin oder der Arzt die Wunde klammern, kleben oder nähen. Eine Entzündung wird häufig mit einem Antibiotikum behandelt.

Wichtig ist:

Schnittwunden sind auch ein Anlass, den Impfschutz gegen Tetanus zu überprüfen und bei Bedarf aufzufrischen.

Wer eine Blutgerinnungsstörung hat oder blutverdünnende Medikamente nimmt, kann sich ärztlich dazu beraten lassen, was bei blutenden Wunden zu beachten ist.

Weitere Informationen

Die Hausarztpraxis ist meist die erste Anlaufstelle, wenn man krank ist oder bei einem Gesundheitsproblem ärztlichen Rat braucht. In unserem Thema „Gesundheitsversorgung in Deutschland“ informieren wir darüber, wie man die richtige Praxis findet – und mithilfe unserer Frageliste möchten wir dabei helfen, sich auf den Arztbesuch vorzubereiten.

Quellen

Deutsche Gesellschaft für Kinderchirurgie (DGKCH). Wunden und Wundbehandlung im Kindesalter (S1-Leitlinie). AWMF-Registernr.: 006-129. 2021.

Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV). Handbuch zur Ersten Hilfe (DGUV Information 204-007). 2023.

National Health Service (NHS). Cuts and grazes. 2022.

Pschyrembel Online. 2023.

Robert Koch-Institut (RKI). Tetanus. 2018.

Ubbink DT, Brölmann FE, Go PM et al. Evidence-Based Care of Acute Wounds: A Perspective. Adv Wound Care (New Rochelle) 2015; 4(5): 286-294.

IQWiG-Gesundheitsinformationen sollen helfen, Vor- und Nachteile wichtiger Behandlungsmöglichkeiten und Angebote der Gesundheitsversorgung zu verstehen.

Ob eine der von uns beschriebenen Möglichkeiten im Einzelfall tatsächlich sinnvoll ist, kann im Gespräch mit einer Ärztin oder einem Arzt geklärt werden. Gesundheitsinformation.de kann das Gespräch mit Fachleuten unterstützen, aber nicht ersetzen. Wir bieten keine individuelle Beratung.

Unsere Informationen beruhen auf den Ergebnissen hochwertiger Studien. Sie sind von einem Team aus Medizin, Wissenschaft und Redaktion erstellt und von Expertinnen und Experten außerhalb des IQWiG begutachtet. Wie wir unsere Texte erarbeiten und aktuell halten, beschreiben wir ausführlich in unseren Methoden.

Erstellt am 28.06.2023

Nächste geplante Aktualisierung: 2026

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