Liebe Britta, erzähl uns von deinem Weg zur Fachexpertin.
Ich habe bereits 2008 meine Ausbildung bei der VIACTIV angefangen und anschließend lange als Kundenberaterin im Bereich der Pflege gearbeitet. Um mich beruflich weiterzuentwickeln, habe ich parallel zu meiner Arbeit ein Studium im Bereich der Sozial- und Gesundheitsökonomie absolviert und anschließend den Betriebswirt gemacht. Im Bereich der Pflege hatte ich die Möglichkeit, verschiedene Rollen kennenzulernen, und habe festgestellt, dass ich mir die Rolle als Fachexpertin gut für mich vorstellen kann! Als dann die Stellenausschreibung für die Fachexpertin im Bereich der Rehabilitation veröffentlicht wurde, habe ich meine Chance genutzt und mich direkt beworben.
Welche Aufgaben und Verantwortungen hast du als Fachexpertin?
Mein Aufgabengebiet ist sehr vielfältig! Ich betrachte mich als Dienstleisterin für unseren Bereich und treibe hier Veränderungen voran. Zudem berate und unterstütze ich bei fachlichen und technischen Fragen und Herausforderungen. Dabei bin ich vor allem für unsere Prozesse verantwortlich und schreibe in dem Zusammenhang auch die Arbeitshilfen und Arbeitsanweisungen. Zudem bin ich Briefkoordinatorin, Verantwortliche des Qualitätszirkels und führe in enger Zusammenarbeit mit unserer Anwendungsberatung und unseren Spezialisten und Spezialistinnen die Systemtests durch. Darüber hinaus arbeite ich auch eng mit unseren dual Studierenden unserer Abteilung zusammen und bin als Mitglied verschiedener Gremien auch oft im kassenübergreifenden Austausch mit Kolleginnen und Kollegen.
Wodurch zeichnet sich laterale Führung für dich aus? In welchen Situationen führst du lateral und wie können wir uns das vorstellen?
Die laterale Führung hat nicht den Anspruch an Hierarchien. Es geht vielmehr um Kooperation und Eigenverantwortung. Meine Aufgabe ist es, eine gemeinschaftliche Ebene zu schaffen, auf der wir die Interessen aller Beteiligten integrieren. Ich möchte somit eine Atmosphäre schaffen, in der sich alle Mitarbeitenden sicher fühlen, ihre Meinungen und Ideen offen zu teilen, und fungiere als Ansprechpartnerin bei sämtlichen Fragen. Anders als eine disziplinarische Führungskraft habe ich keine Personalverantwortung, aber deshalb sind mir die Anliegen unserer Mitarbeitenden nicht weniger wichtig. Mitarbeitende zu motivieren und dafür zu sorgen, dass alle gut arbeiten können, gehört zur lateralen Führung dazu. Dafür biete ich ihnen auch eine „offene Tür“ an, sowohl im mobilen Arbeiten als auch im Büro.
Was begeistert dich an deiner Rolle als Fachexpertin?
Es ist vor allem die Vielseitigkeit, die mich begeistert. Kein Tag gleicht dem anderen und ich kann frei und eigenverantwortlich arbeiten! Hinzu kommt, dass aufgrund der flachen Hierarchien gemeinsam kreative Lösungen gefunden werden können. Ich gehöre mit zum Führungskreis und bin daher bei den entsprechenden Veranstaltungen dabei und kann bei allen Entscheidungen mitwirken.
Wie gestaltet sich die Zusammenarbeit mit den Fachexperten und Fachexpertinnen untereinander?
Wir bei uns im Geschäftsbereich haben alle zwei Wochen ein sogenanntes Expertenpodium, wo wir uns nicht nur untereinander, sondern auch mit Mitarbeitenden in anderen Rollen mit verschiedenen Aufgaben austauschen. Dieser Austausch ist sehr wertvoll, da wir alle vor ähnlichen Herausforderungen stehen und gemeinsam die besten Lösungen entwickeln können. Hier beziehen wir die dual Studierenden aus unserem Bereich mit ein, wodurch wir neue Blickwinkel eröffnet bekommen. Auch geschäftsbereichsübergreifend sind wir untereinander vernetzt und gehen in den Austausch, z. B. wenn es Gesetzesänderungen gibt, die Einfluss auf unsere Arbeit haben.
Was sind besondere Herausforderungen in deiner Position?
Die größte Herausforderung ist es, Informationen verständlich und zugänglich aufzubereiten sowie Prozesse einfach zu gestalten. Denn niemandem ist geholfen, wenn ein Prozess kompliziert ist. Aber auch die verschiedenen Interessen der Mitarbeitenden zu integrieren und zu vertreten ist nicht immer ganz einfach. Hierbei kann auch mal Widerstand aufkommen, weshalb es besonders wichtig ist, transparent in der Kommunikation zu sein und Entscheidungen nachvollziehbar zu erklären.
Was sollte man mitbringen, um als Fachexperte bzw. Fachexpertin erfolgreich zu agieren?
Eine wichtige Eigenschaft in meiner Rolle ist auf jeden Fall Geduld. Das war tatsächlich etwas, was ich auch erstmal lernen musste. Ansonsten braucht man Kreativität, Spaß und Freude am Netzwerken. Fachwissen eignet man sich an und wird hier auch sehr von den Kolleginnen und Kollegen unterstützt. Obwohl ich als fachfremde Person in der Rolle gestartet bin, hat dies überhaupt kein Hindernis dargestellt!