Zähneknirschen ist weit verbreitet. Doch woher kommt das meist unbewusste Pressen und Knirschen und was kann man dagegen tun?
Enormer Druck auf die Zähne
Von wegen „stille Nacht“: In vielen Schlafzimmern wird nicht nur gesägt – so der umgangssprachliche Ausdruck für das Schnarchen –, sondern auch gepresst und geknirscht. Das kann Zimmergenossen um die Nachtruhe bringen und es schadet auch demjenigen, der unter dem Zähneknirschen oder -pressen leidet. Erstaunlich ist, was dabei für Kräfte freigesetzt werden: Beim festen Zusammenbeißen der Zähne entsteht auf den Backenzähnen ein Druck von bis zu 40 Kilo pro Quadratzentimeter. Kein Wunder also, dass sich der nächtliche Kraftakt in Form von Kiefergelenks-, Gesichts- oder Kopfschmerzen äußern kann.
Frauen häufiger betroffen
Die Ursachen für den „Bruxismus“ – so der medizinische Fachbegriff – liegen oft in Verspannungen. Wer tagsüber unter großem Druck steht oder angespannt ist, der kaut womöglich noch im Schlaf Probleme durch und kann nicht so einfach lockerlassen. Übrigens sind Frauen häufiger vom Knirschen und Pressen betroffen als Männer, aber sogar Kinder können unter Bruxismus leiden. Neben psychischen Ursachen kommen Störungen beim Zusammenbiss der Kiefer, gekippte Zähne in Zahnlücken oder nicht passende Kronen bzw. Füllungen als Auslöser in Frage.
Von Aufbissschiene bis Psychotherapie
Der erste Weg, um das Problem anzugehen, sollte zum Zahnarzt führen. Er kann sehen, ob die Ursache zahnmedizinisch zu beheben ist und ob das Pressen und Knirschen bereits Spuren im Gebiss hinterlassen hat. Außerdem kann er eine Aufbissschiene anpassen, um die Zähne vor den Folgen des Bruxismus zu schützen. Falls die verspannte Kiefermuskulatur Schmerzen verursacht, kann der Zahnarzt über eine Heilmittelverordnung Physiotherapie verschreiben. Wenn Stress die Ursache für das unbewusste Knirschen und Pressen ist, können Entspannungstechniken und Strategien zur Stressbewältigung helfen, gegebenenfalls auch eine Psychotherapie.
Den Zahnarzt fragen
Wenn Sie unter Zähneknirschen oder -pressen leiden, sprechen Sie Ihren Zahnarzt darauf an. Er kann bei der Ermittlung der Ursache helfen und Ihnen – wenn nötig – eine Aufbissschiene verordnen.