Ob mit Kürbis, Lauch oder Kohl, vegetarisch, vegan oder deftig mit Gulasch: Suppe lässt sich – je nach Geschmack – in den unterschiedlichsten Varianten zubereiten. Einst als Arme-Leute-Essen und Resteküche verschrien oder lediglich als Vorspeise serviert, hat sich die Suppe mittlerweile zur vollwertigen Mahlzeit mit Wohlfühlgarantie gemausert. Dafür gibt es fünf gute Gründe:
1. Gesund und abwechslungsreich
Zahlreiche Studien belegen es: Ein hoher Konsum von Gemüse und Obst verbessert nicht nur das Wohlbefinden, sondern kann auch das Risiko für Krebs und Herz-Kreislauf-Krankheiten senken. Deshalb rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) dazu, täglich mindestens fünf Portionen Gemüse und Obst zu essen. Während viele noch regelmäßig zum Apfel oder zur Banane greifen, kommt Gemüse oft zu kurz. Dass muss jedoch nicht sein. Wie wäre es zum Beispiel mal wieder mit einer schönen Gemüsesuppe. Auch im Winter kein Problem. Neben diversen Kohlsorten bieten die Supermärkte, Bio- und Hofläden eine große Auswahl an Kürbissen, Rüben und Wurzelgemüse – natürlich aus regionalem Anbau. Wer für seine Suppen zu diesen Zutaten greift, versorgt den Körper mit wichtigen Nährstoffen, Vitaminen und Ballaststoffen. Gemüsesuppen helfen aber nicht nur dabei, mehr Gemüse zu essen. Weil das Kochwasser nicht weggeschüttet wird, gehen auch die wasserlöslichen Vitamine in den Gemüsesorten nicht verloren.
2. Hausmittel bei Erkältung
„Wenn Schleim auf deinen Bronchien liegt; Wenn Grippe dich schon unterkriegt; Wenn grüner Schnotten zäh verweilt: Heiße Hühnersuppe heilt“, dichtete der Autor und Satiriker Wiglaf Droste. Kein Scherz! Der kräftig-deftigen Brühe mit Gemüse und Hühnchen werden seit jeher heilende Kräfte nachgesagt. Einen Erklärungsversuch dafür lieferte Sandy Allonen, klinische Ernährungsberaterin am Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston: „Studien haben gezeigt, dass eine herzhafte Schüssel voll Hühnernudelsuppe dazu beitragen kann, die verstopfte Nase etwas zu befreien und Erkältungssymptome zu lindern“, schreibt sie. Das liege an den Zutaten. So sei das Hühnchen in der Suppe reich an Eiweiß und eine gute Quelle für Vitamine und Mineralstoffe wie B-Vitamine, die das Immunsystem stärkten und die Verdauung förderten. „Hühnchen ist auch reich an Tryptophan. Das hilft dem Körper, Serotonin zu produzieren, das wiederum die Stimmung verbessert und ein Gefühl von ‚Komfort‘ vermitteln kann, sodass Hühnernudelsuppe ein wahres ‚Wohlfühlnahrungsmittel‘ ist“, so die Expertin. Gemüse liefere dem Körper zusätzlich Vitamine sowie andere Antioxidantien und Mineralien. „Dies hilft nicht nur dabei, ein gesundes Immunsystem aufzubauen, um Viren abzuwehren, sondern auch, dass sich der Körper schneller von einer Krankheit erholt.“
3. Suppen senken das Stresslevel
Eine gute Suppe wird heiß serviert. Um schmerzhaften Verbrennungen von Mund und Zunge vorzubeugen, muss man sich bei Tisch zwangsläufig mehr Zeit nehmen. Zeit zum Genießen und zum Runterkommen. Mal ganz davon abgesehen, dass langsames Essen viel besser für die Verdauung ist. Und dann ist da noch die Sache mit der ewigen Frage: „Was koche ich denn bloß?“ Da sich Suppen prima vorbereiten, einfrieren oder mitnehmen lassen, sorgen sie natürlich auch für weniger Stress in der Küche.
4. Einfache und schnelle Zubereitung
Um eine schmackhafte und gesunde Suppe zu zaubern, muss man kein Profi am Herd sein und auch nicht stundenlang den Löffel schwingen. Viele Rezepte kommen mit wenigen Zutaten aus, die es problemlos überall zu kaufen gibt. Zwei Ratschläge sollte man aber unbedingt beherzigen: Selbst kochen zahlt sich aus! Im Gegensatz zu Fertigprodukten weiß man so genau, was im Süppchen drin ist. Künstliche Aromen, Konservierungsstoffe sowie zu viel Zucker und Salz verderben nämlich jedes Essen. Eine gute Suppe muss außerdem nicht lange kochen. Nur dann bleiben die gesunden Inhaltsstoffe des Gemüses auf jeden Fall im Essen.
5. Wenig Kalorien und trotzdem satt
Deftige Suppen mit Käse, Nudeln oder Fleisch sind natürlich ordentliche Kalorienbomben. Zum Glück gibt es unzählige Alternativen, die richtig satt machen, dabei aber weitaus weniger schwer im Magen liegen und deutlich weniger Kalorien haben. So haben Ernährungswissenschaftler zum Beispiel herausgefunden, dass auch eine leichte Brühe mit Gemüseeinlage den Magen füllt und für ein Sättigungsgefühl sorgt. Der Grund: Der Magen wird durch das Volumen der Suppe ausgedehnt.
Rezepte
Winter-Minestrone mit Grünkohl
Zutaten ( 4 Personen):
- 2 Zwiebeln
- 3 Knoblauchzehen
- 4 Möhren
- 2 Pastinaken
- 5 EL Olivenöl
- 500 ml passierte Tomaten
- 1,5 l Wasser
- 1 EL Gemüsebrühe
- 425 g weiße Bohnen
- 1 Zucchini
- 300 g Grünkohl
- Salz, Pfeffer
Zubereitung:
Zwiebeln und Knoblauch schälen und hacken. Außerdem die Möhren und Pastinaken schälen, waschen und klein schneiden.
Alles in heißem Öl andünsten. Die passierten Tomaten, Wasser und Brühe zufügen und aufkochen. Zugedeckt etwa zehn Minuten köcheln lassen.
In der Zwischenzeit die Bohnen abspülen und abtropfen lassen. Zucchini abwaschen und würfeln. Den Grünkohl waschen, von den groben Stielen und Strünken ziehen und in mundgerechte Stücke schneiden. Bohnen, Zucchini und Kohl zugeben und noch etwa fünf Minuten weiterkochen lassen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
Hühnersuppe mit selbstgemachtem Eierstich
Zutaten (8-10 Personen):
- 1 Suppenhuhn (ca. 2,5 kg)
- 550 g Suppengrün
- 4 Zwiebeln
- ½ Kopf Blumenkohl
- 750 g Möhren
- 1 Bund Petersilie
- 4-5 Lorbeerblätter
- 8-10 Gewürznelken
- 10 Wacholderbeeren
- 1 EL schwarze Pfefferkörner
- Salz
- 500 g Hörnchen- oder Sternchennudeln
- 300 g TK-Erbsen
- Pfeffer
Für den Eierstich:
- 2 Eier
- 125 ml Milch
- 1 Prise Salz
- 1 Prise Muskat
- Butter
Zubereitung:
Suppengrün waschen, schälen und grob würfeln. Porree putzen, waschen und in Ringe schneiden. Zwiebeln schälen und vierteln. Suppenhuhn waschen. Das Huhn zusammen mit dem Gemüse sowie Lorbeer, Nelken, Wacholderbeeren, Pfefferkörner und 2 EL Salz in einen großen Topf geben. Insgesamt vier Liter Wasser zugießen und aufkochen. Anschließend bei schwacher bis mittlerer Hitze etwa drei Stunden köcheln lassen. Den Deckel dabei nicht ganz schließen.
Für den Eierstich die Eier mit Milch, Salz und frisch geriebener Muskat verquirlen. Ein hitzebeständiges Schälchen mit Butter einfetten und die Eiermilch hineingeben. Die Mischung über einem heißen Wasserbad etwa 30 Minuten stocken lassen. Den Topf dabei geschlossen halten. Mit einem Messer aus der Form lösen und dann erst in Scheiben und schließlich in Würfel schneiden.
Den halben Blumenkohl waschen und in kleine Röschen schneiden. Die Möhren schälen, waschen und in Scheiben schneiden. Nudeln in kochendem Salzwasser nach Packungsanweisung zubereiten. Am Ende der Kochzeit das Huhn aus der Brühe nehmen, gut abtropfen lassen. Brühe durch ein Sieb gießen und Suppengemüse abtropfen lassen. Die Brühe in einem großen Topf aufkochen, Möhren und Blumenkohl zugeben, aufkochen und etwa 5 Minuten garen lassen.
Währenddessen das Fleisch von Haut und Knochen lösen und in mundgerechte Stücke zupfen. Petersilie waschen, trockenschütteln und feinhacken. Erbsen, Fleisch, Eierstich und Nudeln zur Brühe geben, kurz erhitzen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken, mit Petersilie bestreuen.