Schwarzer Tee gehört zu den beliebtesten Teesorten der Welt. Vielen dient er als gesunde Alternative zum Kaffee. Aber was steckt wirklich in den kleinen trockenen Blättern und wie sollte man seinen Tee am besten zubereiten?
Egal ob Earl Grey, Pfefferminz, Grüntee oder mit Hagebutte – Tee wird überall auf der Welt gerne und viel getrunken. 2021 sollen es weltweit fast 300 Milliarden Liter gewesen sein. Spitzenreiter in Deutschland sind übrigens die Ostfriesen. 300 Liter Schwarz- und Grüntee konsumierten die Nordlichter, laut Deutschem Tee- und Kräuterteeverband, im Jahr 2020. Damit liegen sie im europäischen Vergleich sogar vor den Schwarztee-Liebhabern aus Irland und Großbritannien. Während Letztere diesen besonders gerne mit einem Schuss Milch genießen, gehört bei den Ostfriesen neben den Kluntjes (Kandiszucker) auch ein Klecks Sahne hinein. Wiederum andere brauchen einen Schuss Zitrone zum absoluten Tee-Glück. Doch gilt beim schwarzen Tee tatsächlich die Regel: Erlaubt ist, was gefällt, beziehungsweise was schmeckt?
Schwarzer Tee: Von der Plantage in den Beutel
Seinen Ursprung hat der Tee in China. Hier brühte man ihn schon vor über 5.000 Jahren als Genuss- und Heilmittel auf. Noch heute gilt das Land als Mutterland des Tees – daneben sind mittlerweile auch Indien, Kenia, Sri Lanka und die Türkei wichtige Tee-Erzeugerländer. Die Erntezeit ist zwischen März und November und für ein Kilogramm fertigen Schwarztee müssen etwa acht Kilogramm frische Teeblätter gepflückt werden. Dies geschieht meist noch per Hand. Anschließend wird der Schwarztee fermentiert, wodurch er nicht nur seine dunkle Färbung erhält, sondern auch seinen besonders kräftigen Geschmack. Nach der Verarbeitung landet er als loser Tee oder im Beutel und dann in unseren Tassen. Unterschieden wird dabei zwischen vier Blattgraden: ganze und gebrochene Blätter, Fanning (Blattpartikel, die für Teebeutel verwendet werden) und Dust (Teestaub, der als Füllstoff für Teebeutel verwendet wird).
So gesund ist Schwarztee
Ist schwarzer Tee gesund? Und wenn ja, was bewirkt er im Körper? Diese Frage wird sich der ein oder andere Teetrinker sicher schon einmal gestellt haben. Der wohl bekannteste Fakt über schwarzen Tee ist dabei wohl sein Koffeingehalt. Zwar ist der mit 30 bis 60 Milligramm pro Tasse deutlich geringer als beim Kaffee (etwa 80 bis 95 Milligramm pro Tasse), doch hält die anregende Wirkung des Koffeins aus dem Schwarztee (wird auch Teein genannt) deutlich länger. Das liegt daran, dass der Muntermacher Koffein in den im Tee enthaltenen Gerbstoffen gebunden ist und deshalb schrittweise an den Körper abgegeben wird. Diese Gerbstoffe, die für die Färbung und den Geschmack des Tees verantwortlich sind, können Blutdruck und Cholesterinspiegel senken und wirken antibakteriell – die gleiche Wirkung geht auch von den Theaflavinen im Schwarztee aus. Außerdem enthält schwarzer Tee Kalium, Kalzium, Magnesium, Eisen, Kupfer, Phosphat, Vitamin B1 und Vitamin B2. Darüber hinaus enthält er auch noch Fluorid, das für einen gesunden Zahnschmelz sorgt und somit gegen Karies vorbeugt. Tatsächlich gibt es mittlerweile auch eine Studie aus China, die belegen soll, dass Teetrinker länger leben – klinisch bewiesen ist diese Aussage aber bislang nicht.
Zubereitung: So gelingt der perfekte Tee
Die Ziehzeit von schwarzem Tee hat nicht nur Einfluss auf den Geschmack des Getränks, sondern auch auf seine Wirkung. Bleiben Blätter oder Beutel ungefähr drei Minuten im heißen Wasser, wirkt Schwarztee anregend. Bei einer Ziehzeit von vier Minuten und mehr verringert sich die anregende Wirkung. Ob Tee lose oder im Beutel verwendet wird, hat erstmal keinen Einfluss auf die Wirkung des Tees. Diese Wahl ist eher auf den persönlichen Geschmack jedes Teetrinkers zurückzuführen, da es bei losen Tees meist eine größere Auswahl gibt. So kann man zum Beispiel im berühmten Balmoral Hotel in der schottischen Hauptstadt Edinburgh beim Nachmittagstee aus 84 Teesorten wählen. Die optimale Wassertemperatur für Schwarztee liegt übrigens bei 90 bis 95 Grad. Zudem sollte das Wasser nicht zu kalkhaltig sein – sonst hat dies Auswirkungen auf den Geschmack. Auf die Frage, ob Tee mit Milch oder Sahne getrunken werden sollte, gibt es eine eindeutige Empfehlung der Berliner Charité. Demnach verliert der schwarze Tee seine positive Wirkung auf Herz und Kreislauf, wenn man ihn mit einem Schuss Milch trinkt. Die Ärzte kommen zu dem Schluss, dass sich die Gerbsäuren aus dem Tee mit dem Milcheiweiß Kasein verbinden – und dadurch ihre Wirkung verlieren.
Tee-Kauf: Worauf achten
Bei diversen Tests wurde festgestellt, dass viele Tees mit Schadstoffen belastet waren – wenn auch meist nur in geringen Mengen. Deshalb wird dazu geraten, die Teesorte häufiger zu wechseln oder am besten direkt zu Bio-Tees zu greifen. Aufgrund der teilweise schlechten Arbeitsbedingungen vieler Teepflücker, sollte man auch darauf beim Teekauf achten und deshalb am besten gleich zu fair gehandelten Produkten greifen.