Jeder kennt es, jeder hat es schon einmal gespielt: Tischtennis! Doch wie funktioniert es eigentlich und was sollte man darüber wissen?
Tischtennis lässt sich in unterschiedlichen Variationen spielen. Die beiden am weitesten verbreiteten Arten sind das 1 vs. 1 und 2 vs. 2. Der größte Unterschied ist, dass beim 2 vs. 2 immer zwei Spieler gleichzeitig spielen und diese immer abwechselnd schlagen müssen. Bei beiden Spielmodi sind die Regeln ähnlich. Das Spiel beginnt, wenn einer der Spieler aufschlägt. Beim Aufschlag muss der Ball mindestens 16 cm über die Platte hochgeworfen werden. Der Ball darf also nicht direkt aus der Hand geschlagen werden. Der Aufschlag wechselt immer nach zwei gespielten Punkten. Berührt der Ball bei der Angabe das Netz, wird der Aufschlag wiederholt. Passiert dies zweimal in Folge, bekommt der Gegner einen Punkt. Das Spiel läuft immer so lange, bis der Ball zweimal nacheinander auf einer Seite der Platte aufkommt, der Ball den Boden berührt oder ein Spieler den Ball zweimal nacheinander berührt. Eine Art, die zwar nicht professionell, aber im Freizeitbereich häufig gespielt wird, ist das Rundlaufen. Der Vorteil dabei ist, dass es ab drei Personen und ohne eine Maximalbegrenzung gespielt werden kann. Die Grundregeln des Spiels bleiben dabei gleich. Der große Unterschied ist nur, dass, wenn ein Spieler den Ball geschlagen hat, er auf die andere Seite laufen muss. Dort schlägt er den Ball dann wieder, wenn er an der Reihe ist.
Welche Fähigkeiten fördert Tischtennis?
Reflexe, Kondition, Gelenke – Tischtennis fordert uns so richtig heraus. Beim Spielen heißt es, permanent konzentriert zu sein und blitzschnell zu reagieren. Das trainiert den Geist und hält den Körper flexibel, Motorik, Raumgefühl und auch das Herz-Kreislauf-System werden trainiert: Man weiß nie, wo der Ball als nächstes landet, zu welcher Ecke der Platte man springen muss, ob man den Ball überhaupt berühren darf oder ob er vielleicht ins Aus springt. Spieler sind ständig in Bewegung und hochkonzentriert dabei. Und trotzdem gehört der Sport zu den eher sanften Sportarten, die ganz leicht von jedem, egal ob Kinder oder Senioren, gespielt werden kann.
Ein Grund dafür könnte sein, dass Tischtennis durch seine verschiedenen Anforderungen den Hippocampus trainiert. Das ist der Bereich des Gehirns, der im übertragenen Sinne der Arbeitsspeicher ist und die Schaltstelle zwischen dem Kurz- und dem Langzeitgedächtnis. Darum wird Tischtennis unter anderem für Alzheimer-Patienten empfohlen. Regelmäßiges Training soll der Krankheit aber auch vorbeugen können. Unter anderem darum hat Tischtennis sogar das Gesundheitssiegel 'Sport Pro Gesundheit' bekommen, das vom Deutschen Olympischen Sportbund und der Bundesärztekammer entwickelt wurde. Das Qualitätssiegel verfolgt kurzfristige Ziele wie die Stärkung physischer und psychosozialer Ressourcen und die Minimierung von Risikofaktoren.
Worauf sollte man beim Start achten?
Der Vorteil am Tischtennis ist, dass es einfach zu spielen ist und die Hürden nicht sehr groß sind. Einen Schläger haben viele und Platten finden sich ebenfalls an unterschiedlichen Orten. Trotzdem gibt es ein paar Aspekte, die den (Wieder-)Einstieg und das richtige Erlernen des Tischtennisspiels erleichtern.
Das Spielen macht deutlich mehr Spaß, wenn es zu mehreren Ballwechseln kommt und nicht nach jedem Schlag unterbrochen wird. Voraussetzung dafür ist, dass beide Spieler das Spiel ähnlich gut beherrschen und mit den Grundtechniken vertraut sind. Zu Beginn muss dazu nicht immer gegeneinander gespielt werden. Sich gegenseitig den Ball zuzuspielen und versuchen, möglichst viele Ballwechsel zu schaffen, hilft beim Erlernen der Technik und der Steigerung des Gefühls für den Schläger und den Ball.
Worauf sollte man beim Schläger achten?
Bei der Wahl des Schlägers gibt es ebenfalls einen wichtigen Aspekt zu beachten. Wenn Sie mit einer neuen Sportart starten oder diese einfach nur einmal ausprobieren möchten, müssen Sie natürlich nicht direkt das teuerste Material kaufen. Sie sollten jedoch darauf achten, dass die Schlagfläche des Schlägers nicht aus Holz, sondern aus einer weicheren Oberfläche besteht. Dabei handelt es sich meist um Kautschuk. Ebenfalls wird das Spielen erleichtert, wenn die Außenfläche glatt ist. Auf manchen Schlägern befinden sich auf der Schlagfläche Noppen. Dadurch wird die Rotation des Balles auf eine spezielle Weise beeinflusst. Eine glatte Oberfläche hilft dabei, ein besseres Gefühl für den Ball und die anzupassende Schlagintensität und Richtung zu bekommen.
Welche Vorteile bietet Tischtennis?
Tischtennis bietet für alle Altersklassen gesundheitliche Vorteile, sowohl auf physischer als auch auf psychischer Ebene. Im Allgemeinen gilt: Durch Sport wird die Gedächtnisleistung gestärkt und dem Risiko, an Stoffwechselkrankheiten zu erkranken, vorgebeugt. Tischtennis gilt als eine außerordentlich gute Sportart, eben diese Effekte auf das Gehirn zu haben. Dies hängt mit der Komplexität dieser Sportart zusammen. Innerhalb von kürzester Zeit müssen unterschiedliche Bewegungen ausgeführt und verschiedene Körperregionen beansprucht werden. Der Stand muss richtig gewählt werden, damit die Position zum Ball korrekt ist und der Schlag optimal ausgeführt werden kann. Ebenfalls spielt auf koordinativer Ebene die Hand-Augen-Koordination eine wichtige Rolle. Konkret muss immer wieder kognitiv abgestimmt werden: Wird mit der Vor- oder der Rückhand geschlagen? Wie wird der Schläger ausgerichtet, damit der Ball in die gewünschte Richtung fliegt? Und wo fliegt der Ball überhaupt hin, nachdem der Gegner diesen geschlagen hat? Dafür muss die Flugbahn des Balles eingeschätzt werden.
Tischtennis trainiert jedoch nicht nur das Gehirn, sondern ebenfalls die Muskeln. Bei einer intensiven Partie Tischtennis wird die Oberschenkelmuskulatur stark beansprucht. Die Ausgangsstellung beim Schlagen verlangt eine leichte Beugung der Knie und eine Verlagerung des Gewichts auf den Vorderfuß. Dies ist Voraussetzung dafür, dass die Position schnell verändert und angepasst werden kann.
Tischtennis spielen über einen längeren Zeitraum hinweg trainiert ebenfalls das Herz-Kreislauf-System, da es die aerobe Ausdauerleistungsfähigkeit trainiert. Aerob heißt dabei, dass die Person genügend Sauerstoff aufnehmen kann, um die Muskeln damit zu versorgen. Dies wäre beispielsweise bei einem Sprint nicht der Fall, da dabei zu wenig Sauerstoff aufgenommen wird und die Bewegung nur wenige Sekunden ausgeführt werden kann. Das Training des Herz-Kreislauf-Systems spielt eine wichtige Rolle in der Prävention von Krankheiten. Durch ein aerobes Ausdauertraining kann das Erkrankungsrisiko für beispielsweise Herzinfarkte, Schlaganfälle oder auch Diabetes Typ 2 deutlich gesenkt werden. Zusammenfassend kann also resümiert werden, dass Tischtennis zu einigen gesundheitlichen Benefits führt. Diese finden auf unterschiedlichen Ebenen statt und können insgesamt die Lebensqualität deutlich steigern.