Laut Bundesministerium für Gesundheit erkranken in Deutschland jedes Jahr rund 500.000 Menschen an Krebs. Umso wichtiger sind regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen. Denn früh erkannt ist Krebs in vielen Fällen gut behandelbar – und bei manchen Krebsarten kann die Vorsorgeuntersuchung die Krankheit sogar verhindern. Mit einem gesunden Lebensstil kann zudem jeder selbst dazu beitragen, das persönliche Krebsrisiko zu reduzieren. Wir geben einen Überblick darüber, was Vorsorge leisten kann.
Timo Baumgartl, Marco Richter, Sébastien Haller – drei Fußballprofis, eine Diagnose: Hodenkrebs. Die Schicksale der drei Bundesligaprofis bewegten die Öffentlichkeit. Die gute Nachricht lautet: Alle drei haben ihre Erkrankung überwunden und stehen mittlerweile wieder auf dem Fußballplatz. Die Beispiele aus dem Profisport zeigen: Je früher der Krebs erkannt wird, desto besser sind die Heilungschancen.
Warum Krebsvorsorge so wichtig ist
Für Hodenkrebs gibt es keine spezielle Früherkennungsuntersuchung. Experten empfehlen deshalb, die Hoden in regelmäßigen Abständen auf Veränderungen abzutasten. Sollte man dabei Ungewöhnliches wie etwa einseitige Vergrößerungen oder schmerzlose Verhärtungen feststellen, ist es ratsam, zeitnah zu einem Urologen oder einer Urologin zu gehen.1
Für andere Krebserkrankungen hingegen gibt es Früherkennungsuntersuchungen, die ab einem gewissen Alter aufgrund eines erhöhten Erkrankungsrisikos empfohlen und von der VIACTIV übernommen werden.
Früherkennung im Überblick
Frauen
Gebärmutterhals:
- Von 20 bis 34 Jahren PAP-Test (alle zwei Jahre)
- Ab 35 Jahren Co-Test und HPV-Test (alle drei Jahre)
Brust:
- Ab 30 Jahre Tastuntersuchung (jährlich)
- Von 50 bis 59 Jahren Mammographie (alle zwei Jahre)
Haut:
- Ab 35 Jahren Screening bei zertifizierten Ärzten und Ärztinnen (alle zwei Jahre)
Darm:
- Von 50 bis 54 Jahren immunologischer Test auf verborgenes Blut im Stuhl (jährlich)
- Ab 55 Jahren immunologischer Test, solange keine Darmspiegelung erfolgt ist (alle zwei Jahre)
- Ab 55 Jahren insgesamt zwei Darmspiegelungen im Abstand von 10 Jahren
- Erfolgt die erste Darmspiegelung mit 65 Jahren oder älter, Anspruch auf eine Untersuchung
Männer
Haut:
- Ab 35 Jahren Screening bei zertifizierten Ärzten und Ärztinnen (alle zwei Jahre)
Darm:
- Von 50 bis 54 Jahren immunologischer Test auf verborgenes Blut im Stuhl (jährlich)
- Ab 55 Jahren immunologischer Test, solange keine Darmspiegelung erfolgt ist (alle zwei Jahre)
- Ab 50 Jahren insgesamt zwei Darmspiegelungen im Abstand von 10 Jahren
- Erfolgt die erste Darmspiegelung mit 65 Jahren oder älter, Anspruch auf eine Untersuchung
Prostata:
- Ab 45 Jahren Tastuntersuchung (jährlich)
Quelle: https://www.krebshilfe.de/informieren/ueber-krebs/krebsvorsorge-und-krebsfrueherkennung/
Die meisten Untersuchungen des gesetzlichen Krebsfrüherkennungsprogramms (siehe Tabelle oben) dienen dazu, Krebserkrankungen in einem frühen Stadium zu erkennen: