Sonnenstrahlung hat viele positive Einflüsse auf unseren Körper und kann auch therapeutisch eingesetzt werden. Gleichzeitig bringen die Strahlen auch Gefahren mit sich.
Die Sonne ist größte Energie- und Lichtquelle in unserem Sonnensystem. Sie lässt sich nicht nur in Form von elektrischem Strom, Wärme oder chemischer Energie technisch nutzen, sondern hat auch gesundheitlich einige Vorteile für den menschlichen Körper.
Was hat Sonne mit Fett, Muskeln und guter Laune zu tun?
Eine ganze Menge. Denn auf jeden dieser drei Faktoren hat sie erheblichen Einfluss. Durch die Sonne schmilzt bei uns das Körperfett. Die Sonnenstrahlen lassen den Cholesterinspiegel in den Blutgefäßen sinken, während Blutfette in Vitamin D umgewandelt werden. Das wirkt sich nicht nur positiv auf Bluthochdruck aus, sondern kann auch vorbeugend gegen verschiedene Krebsarten, darunter Darm- und Brustkrebs wirken. Außerdem verbessert Vitamin D die Aufnahme von Kalzium in unserem Körper, wodurch die Knochen gestärkt werden. Auch die Bildung weißer Blutkörperchen wird durch Sonnenstrahlen angeregt, wodurch unser Immunsystem gestärkt wird.
Das ausgeschüttete Serotonin ruft Wohlbefinden und Glücksgefühle hervor und kann in Maßen gegen depressive Verstimmungen helfen. Zudem wird durch die Sonne das Hormon Testosteron vermehrt produziert, welches auch für den Aufbau von Muskulatur und Knochenmasse zuständig ist. Ein weiterer positiver Effekt von Sonnenstrahlen ist die Bekämpfung von freien Radikalen und Schadstoffen im Körper – der antioxidative Effekt der Sonne macht es möglich.
Auch die Haut kann in Maßen von Sonnenlicht profitieren. Erkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte sowie Juckreiz und Entzündungen können mit einem Sonnenbad behandelt werden.
Sonne auf Rezept als therapeutische Maßnahme
Schon seit der Antike ist die gesundheitsfördernde Wirkung von Sonne bekannt. Vitamin D hat einen hohen Einfluss auf unsere körperliche und psychische Gesundheit, wird von unserem Körper aber nicht selbst produziert, weswegen wir es über Nahrung oder Sonnenstrahlung aufnehmen müssen.
Die Zunahme an Vitamin D ist daher das vorrangige Ziel, wenn Sonne zu therapeutischen, präventiven und rehabilitativen Zwecken eingesetzt wird. Der Fokus der sogenannte Heliotherapie liegt auf der kurzwelligen UVB-Strahlung. Angewandt wird sie entweder auf dem gesamten unbekleideten Körper oder einzelnen Körperregionen. Früher wurden die Patienten an der frischen Luft unter der realen Sonne behandelt. Heute setzt man bei der Heliotherapie eher auf Speziallampen, die die Sonnenstrahlen imitieren und individueller einstellbar sind. Wichtig ist die begleitete Anwendung, da sowohl UVB- als auch UVA-Strahlen die Haut auch schädigen, Sonnenbrände verursachen können und im schlimmsten Fall auch Hautkrebs auslösen können.
Welche Gefahren bringt Sonne mit sich?
Die Risiken der Heliotherapie sind uns wohl bekannt, denn wer hatte noch nie rote Schultern nach einem Spaziergang im Sommer. Sonnenbrand tritt immer dann auf, wenn die Haut nicht ausreichend geschützt war und der Sonneneinstrahlung zu lange ausgesetzt war. Aus medizinischer Sicht ist der Sonnenbrand übrigens nicht einfach nur ein bisschen rot gewordene Haut, sondern eine Entzündung. Ausgelöst wird sie durch UVA-Strahlung, die außerdem die Haut vorschnell altern lässt. Besonders anfällig für Sonnenbrand sind Menschen hellen Hauttyps und Kinder.
Noch gefährlicher ist der sogenannte Sonnenstich. Durch direkte, starke und lang anhaltende Sonneneinstrahlung auf den unbedeckten Kopf werden die Hirnhäute massiv gereizt. Sie schwellen an und drücken auf das Gehirn, wodurch Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen entstehen können. Äußerlich ist der Sonnenstich durch einen hochroten und heißen Kopf zu erkennen, die Haut fühlt sich jedoch kühl an. Bleibt eine Behandlung aus, kann es zum Tod kommen. Besonders Kleinkinder sind sehr anfällig dafür, weil ihre Haare kaum Schutz bieten und die Schädeldecke noch sehr dünn ist.
Eine weitere Hitzekrankheit, die besonders tückisch ist, ist der Hitzeschlag. Denn er tritt auch ohne den Aufenthalt im direkten Sonnenlicht auf. Einem Hitzeschlag liegt eine Störung des körpereigenen Wärmehaushaltes zugrunde. Es entsteht eine Art Hitzestau im Körper, der Kopf wird ähnlich wie beim Sonnenstich hochrot und heiß, die Haut trocken. Auch die weiteren Symptome wie Kopfschmerz, Schwindel und Übelkeit gleichen dem Sonnenstich. Die Körpertemperatur steigt auf 43 bis sogar 44 Grad und der Puls erhöht sich spürbar. Erkrankte werden meist erst bewusstlos und geraten dann in einer Art Schockzustand. Dabei wird das Gehirn und andere Organe stark geschädigt und der Betroffene kann sterben.
Womit schützt man sich am besten gegen die Gefahren der Sonne?
Der reine Sonnenschutz durch Körperlotion oder Sprays ist schon bei einer leichten Erhöhung der Sonnenstunden sinnvoll. Generell sollte zwischen 11 und 15 Uhr auf Sonnenbaden verzichtet werden, da die Strahlen zu dieser Zeit am intensivsten sind. Übrigens: Der Lichtschutzfaktor auf den Produkten steht übrigens für die Zeit, die man nach dem Eincremen länger in der Sonne bleiben kann, ohne einen Sonnenbrand zu riskieren. Die Creme sollte dick und möglichst lückenlos aufgetragen werden. Außerdem sollte auf ein regelmäßiges Nachcremen geachtet werden.
Viel wichtiger ist aber das Tragen von Kopfbedeckungen, die luftdurchlässig und leicht sind. Außerdem sollte man bei vielen Sonnenstunden auf ausreichend Flüssigkeitszufuhr achten, da der Körper über das Schwitzen viel Flüssigkeit verliert. Am wichtigsten ist es jedoch, auf regelmäßige Sonnenpausen zu achten und sich nicht über längere Zeit der direkten Sonnenstrahlung auszusetzen.