Noch ein bisschen mehr Muskeln, glattere Haut oder vollere Lippen – viele Menschen möchten das ein oder andere an ihrem Körper nachjustieren und sich und ihr Aussehen selbst optimieren. Doch was bedeutet Selbstoptimierung und ab wann wird es gefährlich?
Vor allem im Fitnessbereich ist oft von Selbstoptimierung die Rede. Dabei findet dieser Prozess in vielen Lebensbereichen statt. Der Wunsch nach Optimierung begleitet Sie eigentlich schon ein Leben lang. Als Sie versucht haben, die ersten Schritte zu gehen, haben Sie damit Ihre Art der Fortbewegung optimiert.
Sie sind schneller unterwegs und haben sogar Ihre Hände frei, um Dinge dabei zu tragen. Manche Sportler optimieren ihre Lauffähigkeit so weit, dass sie sogar Marathons laufen können. Aber auch Unternehmen optimieren stetig ihre Prozesse, um wirtschaftlicher oder nachhaltiger zu agieren. Wir leben also fest in einer Optimierungskultur, in der es immer darum geht, etwas schneller, effizienter und besser zu machen. Das ist Teil unserer Entwicklung und ganz natürlich.
Der Prozess der Selbstoptimierung lässt zu, dass Sie sich immer wieder neu entdecken und Veränderungen akzeptieren. Er setzt neue, spannende Ziele im Leben und und hilft dabei, über sich selbst hinauszuwachsen.
Kritisch wird es jedoch, wenn die Selbstoptimierung zum Zwang wird. Wenn die Gedanken nur noch um das eine Ziel kreisen und alles andere unwichtig wird.
Das geht schnell, vor allem dann, wenn man sich unrealistische und somit ungesunde Ziele setzt, wie beispielsweise „perfekt auszusehen“ oder „in kürzester Zeit (und durch viele Verbote) extrem viel zu- oder abzunehmen“.
Drei Tipps für Ihr Wohlbefinden
Fokussieren Sie sich besser auf Ihr Wohlbefinden, anstatt auf Zahlen auf der Waage oder Vergleiche mit anderen Sportlern. Um sich immer wieder daran zu erinnern, haben wir drei Tipps für Sie, wie Sie Ihr Wohlbefinden (wieder) in den Fokus rücken.
Body Neutrality: Anstatt das eigene Aussehen in den Fokus zu nehmen, steht bei der Body Neutrality Funktionalität und Gesundheit des Körpers im Vordergrund. Menschen sind von Natur aus gerne defizit-orientiert. Das zeigt sich, indem wir beherzt nach Fehlern oder Mäkeln an uns oder auch anderen suchen. Dabei rückt oft in den Hintergrund, was unser Körper alles Wundervolles für uns tut. Er beschützt uns, lässt uns denken, lässt uns verdauen und so weiter. Die Liste ist lang, beim genauen Hinschauen.
Spieglein, Spieglein …: Wann haben Sie sich selbst das letzte Mal ein von Herzen kommendes Kompliment gemacht?
Entweder zu Ihren erbrachten Leistungen im Leben oder zu Ihrem Aussehen. Wenn Sie also morgen früh vor Ihrem Spiegel stehen, blicken Sie sich selbst in die Augen und machen sich selbst ein tolles Kompliment. Sie werden schnell eine positive Veränderung in der Beziehung mit sich selbst spüren.
Intuition: Entdecken Sie Ihre Intuition (wieder): Versuchen Sie intuitiv, also ganz nach Ihrem Bauchgefühl, zu leben. Leben Sie weniger nach Zahlen. Ob Likes oder Kalorien, wir neigen dazu, unsere Welt zählbar zu machen, damit wir Sachverhalte besser einordnen können. Planen Sie ab und zu mal eine „Augen zu und durch“-Woche ein, in der Sie ab und an innehalten und in sich reinhören. Was brauchen Sie in genau diesem Moment? Zusammenfassend ist Selbstoptimierung ein guter und natürlicher Prozess, solange dabei nicht das Wichtigste aus dem Fokus rückt: Ihr Wohlbefinden!