Im Herbst ist Holunderzeit. Spätestens im September wurden die dunklen Beeren geerntet und gleich weiterverarbeitet. Besonders gut wirken sie gegen Fieber und Husten – und sogar bei einer echten Grippe.
Schon Oma wusste: Wenn eine Erkältung im Anmarsch ist, hilft Holundersaft. Vitamine unterstützen das Immunsystem – und eine Schwitzkur nach einem warmen Holundertee stärkt den Körper. Das, was Oma einfach wusste, wurde nun von australischen Wissenschaftlern der Universität Sydney in einer Studie untersucht. Und siehe da: Holunder hilft nicht nur gegen lästige Erkältungsviren, sondern sogar bei einer echten Virusgrippe. In der Studie heißt es: „Holunder zeigte eine milde Hemmwirkung in den frühen Stadien des Influenzaviruszyklus, mit einer erheblich stärkeren Wirkung in der Phase nach der Infektion. Unsere Daten unterstützen ferner sowohl die direkten Wirkungen von Holunderbeerenextrakt durch die Blockierung viraler Glykoproteine als auch die indirekten Wirkungen durch eine erhöhte Expression von IL-6, IL-8 und TNF.“ Vereinfacht gesagt: Bestimmte Proteine, die das Virus braucht, um sich an Körperzellen anzuheften und dann einzudringen, werden einfach blockiert. Kann das Virus nicht eindringen, kann es sich nicht vermehren. Das bedeutet natürlich nicht, dass Holundersaft immun gegen Erkältungskrankheiten oder die Grippe macht, aber er kann durchaus dabei unterstützen, dass die Verläufe milder ausfallen. Zumal Holunder Körperzellen dazu anregt, sogenannte Zytokine freizusetzen. Das sind Botenstoffe, die das Immunsystem dazu bringen, effizienter gegen eindringende Feinde zu kämpfen.
Gleichzeitig eignet sich heißer Tee aus Holunder dazu, Schwitzkuren gegen Fieber und Erkältungen einzuleiten: Durch die Wärme kann auch der Schleim aus den Nasennebenhöhlen und aus den Bronchien besser ausgeleitet werden.
Der Saft kann übrigens nicht nur aus den Früchten, sondern auch aus den Blüten gewonnen werden. Beide Sorten sind hervorragende Erkältungsmittel. Die Holunderbeeren schmecken allerdings leicht sauer, die Blüten eher blumig süß. Wichtig: Die oben genannte Studie bezieht sich auf den Saft aus den Beeren.
So stellt man Holunderbeerensaft selbst her:
Zutaten:
1 Kilogramm Holunderbeeren, 100 g brauner Zucker
Zubereitung:
- Die Beeren zuerst waschen und dann erst von den Dolden abzupfen.
- Mit gut 350 Millilitern Wasser in einem geschlossenen Topf köcheln, bis die Beeren aufplatzen.
- Den Sud etwa 30 Minuten abkühlen lassen. Danach alles durch ein Mulltuch laufen lassen und in einer Schüssel auffangen. Ist alle Flüssigkeit herausgetropft, noch einmal nachdrücken, um wirklich alles herauszupressen. Das Mulltuch am besten in einen Trichter legen und diesen auf die Schüssel setzen, damit nichts daneben tropft.
- Den aufgefangenen Saft mit dem Zucker zum Kochen bringen und 3 Minuten köcheln.
- Den Saft noch heiß in Flaschen füllen (Achtung, die Flaschen vorwärmen, damit sie nicht platzen) und sofort dicht verschließen.