Sport ist für Kinder grundsätzlich ein wichtiger und förderlicher Bestandteil ihres Wachstums. Doch ab wann geht Sport mit Kindern eigentlich und wie führe ich die Kleinen an Bewegung heran?
Kinder sind in ihren Wachstumsphasen sehr sensibel, was die Auswahl der richtigen Sportart noch wichtiger macht. Am wachsenden Organismus der Kinder darf kein Schaden entstehen, da sie diesen bis ins Erwachsenenalter mittragen können. Dazu zählen beispielsweise Fehlstellungen und Haltungsschäden, die meist nur schwer oder gar nicht reversibel sind. Dabei sollte auch nicht vergessen werden, dass die Kids Spaß an der Bewegung oder der Sportart haben sollten. So bleiben sie länger dabei und sind motivierter, sich zu bewegen.
Kognitive Entwicklung beachten
Grundsätzlich sind keine Sportarten kategorisch auszuschließen. Es kommt darauf an, wie die Kinder an diese herangeführt werden. Der Deutsche Fußball-Bund e. V. geht mit gutem Beispiel voran: Das Kopfballtraining müssen die Vereine zeitnah nach altersgemäßen Regelungen anpassen, da ein übermäßiges oder falsches Training Langzeitfolgen für die kognitive (oder auch: geistige) Entwicklung der Kinder bedeuten kann. Mit alternativen Spielformen, sowie geringer Schlagzahl und Intensität, werden die Kinder und Jugendlichen an eine gute Kopfballtechnik herangeführt.
60 Minuten Bewegung am Tag
Der natürliche Bewegungsdrang von Kindern sollte genutzt und nicht verhindert werden, denn durch Bewegung bilden sie ihre motorischen und koordinativen Fähigkeiten aus. Die WHO empfiehlt 60 Minuten Bewegung mit moderater bis erhöhter Aktivität pro Tag. Bei der Empfehlung handelt es sich allerdings nur um ein Minimum an Bewegung. Ab dem Grundschulalter wären 90 Minuten Aktivität pro Tag optimal. Vorher, im Kindergartenalter, sollte der Bewegungsumfang sogar doppelt so hoch sein, damit sich die Kinder umfangreich motorisch entwickeln können. Im Kindergarten ist Bewegung Alltag, die Empfehlung wird hier in der Regel getroffen. Kritisch wird es mit dem Übergang in die Schule, da sich die Sitzzeit deutlich erhöht. Die Zeit nach dem letzten Schulgong bewegt zu gestalten ist umso wichtiger! Das geht mit intensiven Spielen im eigenen Garten oder Grünstreifen nebenan, sowie in den vorhandenen Vereinsstrukturen. Für die meisten Sportarten ist das beste Alter zum Starten zwischen vier und sieben Jahren. (Groß-)Eltern-Kind-Turnen kann allerdings auch schon früher wahrgenommen werden, da solche Angebote die Entwicklung von Kindern stark fördern. Ein weiteres Beispiel liefert der Kampfsport: Beim Kampfsport gibt es spezielle Kinderangebote, bei denen primär koordinative und konditionelle Fähigkeiten geschult werden und die Stütz- und Haltemuskulatur der Kinder gestärkt wird. Am Ende zählt jedoch die Sportart, auf die dein Kind am meisten Lust hat! Denn nur so bleibt es dran und motiviert. Informieren Sie sich also am besten direkt bei heimischen Vereinen über kindgerechte Angebote.