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Wann heilt Heilfasten?

Group 11 4 min Lesezeit   |   11.02.2022

Bitte beachten Sie, dass sich die Aktualität der Inhalte immer auf das Veröffentlichungsdatum bezieht.

Group 20

Autor

Magnus Horn
Viactiv-Krankenkasse-Gemuesebruehe-Fasten- | VIACTIV Krankenkasse

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Group 11 4 min Lesezeit   |   11.02.2022

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Autor

Magnus Horn

Fasten ist eine Jahrhunderte alte Tradition. Mal spielen religiöse Motive eine Rolle, mal war und ist der Mensch dazu gezwungen. Und auch in Sachen Gesundheit und Optimierung des eigenen Körpers spielen solche Ernährungsweisen eine Rolle. Auch das Heilfasten.

Um der eigenen Gesundheit etwas Gutes zu tun, lassen sich Menschen so mancherlei Dinge einfallen. Das ist keine Erfindung der jüngeren Vergangenheit. Formen des Fastens gehören hier seit Ewigkeiten dazu. Eine Form, die in den vergangenen Jahren Prominenz gewonnen hat, ist das Heilfasten. Hierbei gibt es keinen totalen Verzicht auf Nahrung, allerdings ist die Zufuhr überaus überschaubar.

Diese Form des Fastens lässt sich auf den Arzt Otto Buchinger zurückführen, der zwischen 1878 und 1966 lebte. Das Ziel: den Körper und auch den Geist zu reinigen. Dem Körper wird nur wenig Energie zugeführt und der oder die Fastende können sich anderen schönen Dingen widmen, so die Überlegung. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) gibt an, dass Heilfasten auch zum Einstieg in eine Gewichtsabnahme, bei bestimmten Krankheiten und auch von Gesunden angewendet werde. Die von Buchinger angestrebte Fastenzeit von zwei bis vier Wochen ist heutzutage aber wohl kaum haltbar. Die Ärztegesellschaft für Heilfasten und Ernährung (ÄGHE) empfiehlt eine Dauer von sieben bis zehn Tagen.

So läuft das Fasten ab

Auf den offiziellen ersten Fastentag muss man sich aber zunächst vorbereiten. Dafür wird schon einen Tag zuvor nur eine geringe Menge an Energie aufgenommen durch Essen, das leicht verdaulich ist, wie beispielsweise gedünstetes Gemüse. Der Darm wird auf diese Weise schon ein wenig beruhigt. Auch gilt es, die Aufnahme von Koffein, Alkohol und Nikotin ab diesem Tag zu stoppen. Am ersten Fastentag wird eine Darmentleerung empfohlen, heißt es bei der DGE. Durch eine Wasser-Glaubersalz-Mischung, die abführend wirkt, kann diese unterstützt werden. An den folgenden Fastentagen heißt es dann ausschließlich, Flüssigkeiten zu sich zu nehmen: Gemüsebrühe, Säfte, Wasser, Kräutertees (mit etwas Honig). Die maximale Energiezufuhr beläuft sich nach Angaben der DGE auf 250 bis 500 Kalorien pro Tag. Bei anderen Ansätzen des Heilfastens können zudem etwas Quark, Joghurt oder Buttermilch aufgenommen werden, die mit ihrem Eiweißgehalt gut für die Muskulatur sind. Wichtig dabei sei eben, dass die empfohlene maximale Energiezufuhr nicht überschritten wird, erklärt die ÄGHE. Am Ende des Fastens ist es wichtig, den Körper und den Darm wieder langsam an eine höhere Energiezufuhr zu gewöhnen und nicht von null auf hundert zu katapultieren. Am ersten Tag des sogenannten „Fastenbrechens“ wird ein roher oder gekochter Apfel empfohlen. Zurückhaltend sollte man aber auch noch ein bis drei Tage danach sein. Die Kalorienzufuhr sollte hier bei rund 1.200 Kalorien am dritten Tag liegen. Mit leichten Gemüsesuppen bekommt man das gut hin.

Krisen beim Heilfasten überstehen

Das Fasten raubt buchstäblich Energie. Es ist nicht unüblich, dass man während der Zeit in ein kleines Loch fällt – auch psychisch. Kopfschmerzen, leichte Kreislaufprobleme oder auch Seh- und Schlafstörungen können kurzfristige Folgen des Fastens sein. Um besser durchzuhalten, empfiehlt unter anderem die Verbraucherzentrale Bewegung, vor allem an der frischen Luft, und auch Ablenkung. Hier kommt man dann auch den positiven Auswirkungen auf die Psyche näher, die Buchinger zum Ziel hat. Der Besinnung auf sich selbst durch die Konzentration auf die schönen Dinge wie die Natur, ein Buch oder Musik und vor allem weniger Stress.

Was Heilfasten bewirken kann

Buchinger selbst hat das Heilfasten zur Behandlung seines Rheumas eingesetzt. Das Fasten, so haben Studien gezeigt, hat in der Tat eine antientzündliche Wirkung und positiven präventiven Effekt bei Rheuma, Arthritis oder Gicht.

Doch gerade wer gesundheitliche Probleme oder Vorerkrankungen hat, sollte, bevor er mit einer Heilfastenkur startet, ärztlichen Rat einholen. Die körperlichen Voraussetzungen sind von Person zu Person verschieden. Länger als die oben angegebene Zeit sollte man überdies nicht heilfasten. Eine oftmals gewünschte „Entschlackung“ durch das Heilfasten ist zudem zumindest mit Vorsicht anzusehen. Giftstoffe des Körpers würden in der Regel ausreichend durch Leber und Niere verarbeitet und letztlich unschädlich gemacht, erklärt die Verbraucherzentrale.

Ein positiver psychologischer Effekt kann derweil eben ein bewussterer Umgang mit Essen und auch sich selbst sein. „Für eine Gewichtsabnahme ist das Heilfasten nur bedingt zu empfehlen. Es kann aber möglicherweise einen Einstieg in eine Ernährungsumstellung darstellen“, heißt es darüber hinaus von der DGE.

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