Ein Leben ohne Chips, Croissants und Tiefkühlpizza? Für die Gesundheit wäre das vermutlich am besten, denn diese und viele weitere Produkte enthalten sogenannte Transfette. Aber warum sind die so gefährlich und wie lassen sie sich vermeiden?
Sie sind geruchs- und geschmacklos und kommen in vielen Produkten vor: Transfette. Diese ungesättigten Fettsäuren entstehen, wenn Pflanzenöl industriell gehärtet wird, oder wenn Öl über längere Zeit stark oder mehrmals erhitzt wird – also zum Beispiel beim Braten und Frittieren. Und dann gibt es auch noch die natürlichen Transfette, die in Milchprodukten und Fleisch vorkommen. Bei Letzterem fehlen allerdings noch Forschungsergebnisse dazu, ob tierische Transfette genauso schädlich sind wie industrielle.
Schon 1957 wiesen amerikanische Forscher um Professor Fred Kummerow 1 nach, dass Transfette und verstopfte Blutgefäße zusammenhängen. Heute, mehr als 60 Jahre später, gibt es weitere Studien, die belegen, dass Transfette eine Rolle bei der Entstehung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen spielen und sogar die Entstehung einer Demenz fördern können. 2 Gleichzeitig konnten Wissenschaftler der Universität Kopenhagen nachweisen, dass eine Begrenzung von Transfetten in Lebensmitteln eine positive Auswirkung auf die Gesundheit hat. Der Studie zufolge ist die Zahl der Herzerkrankungen in Dänemark deutlich zurückgegangen, nachdem Lebensmittel dort seit mehr als 15 Jahren nicht mehr als zwei Prozent Transfette enthalten dürfen. 3
Warum sind Transfette gefährlich?
Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) erhöht eine an „trans-Fettsäuren reiche Ernährung die LDL-Cholesterolkonzentration im Blut und senkt die des HDL-Cholesterols“. Die Abkürzung „LDL“ steht für Low-Density-Lipoprotein (Lipoprotein niedriger Dichte), welche zu Ablagerungen in den Gefäßwänden führen. Daher auch das erhöhte Risiko, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden. Eine Transfettsäuren-Studie der ETH Zürich 4 sieht außerdem Hinweise darauf, dass „Transfette den Zuckerstoffwechsel beeinträchtigen und das Entstehen von Diabetes begünstigen“. Zudem können sie zu Entzündungen im Körper führen.
Ginge es nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO), gehörten die schädlichen Fette komplett aus der Lebensmittelindustrie verbannt beziehungsweise stark reglementiert. Einer aktuellen WHO-Studie zufolge sind Transfette jedes Jahr für den vorzeitigen Tod von einer halben Million Menschen durch koronare Herzerkrankungen verantwortlich. Des Weiteren seien mehr als fünf Milliarden Menschen nicht ausreichend geschützt und „Transfette sind toxische Substanzen, die töten“, sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der WHO.
Ginge es nach der Weltgesundheitsorganisation (WHO), gehörten die schädlichen Fette komplett aus der Lebensmittelindustrie verbannt beziehungsweise stark reglementiert. Einer aktuellen WHO-Studie zufolge sind Transfette jedes Jahr für den vorzeitigen Tod von einer halben Million Menschen durch koronare Herzerkrankungen verantwortlich. Des Weiteren seien mehr als fünf Milliarden Menschen nicht ausreichend geschützt und „Transfette sind toxische Substanzen, die töten“, sagte Tedros Adhanom Ghebreyesus, Generaldirektor der WHO. 5
In welchen Lebensmitteln stecken Transfette?
Egal ob süß oder salzig, laut DGE stecken Transfette sowohl in Back- und Süßwaren als auch in frittierten Kartoffelprodukten und in Fertiggerichten. Also zum Beispiel in Donuts oder Croissants, aber auch in Chips und Pommes. Seit April 2021 dürfen Lebensmittel in der Europäischen Union höchstens zwei Gramm industriell hergestellte Transfette pro 100 Gramm Fett enthalten. Das hat die Europäische Kommission aufgrund einer Empfehlung der WHO beschlossen. 6
Wie vermeidet man Transfette?
Nach Möglichkeit sollte man ganz auf die schädlichen trans-Fettsäuren verzichten. Das ist aber gar nicht so einfach, denn sie stecken in vielen Lebensmitteln, die man regelmäßig oder zumindest häufig zu sich nimmt. Die wirksamste Maßnahme ist, selbst und mit frischen Zutaten zu kochen. Darüber hinaus lohnt sich beim Einkaufen ein Blick auf die Zutatenliste. Transfette verstecken sich hinter Bezeichnungen wie "pflanzliches Fett, zum Teil gehärtet" oder "hydrogenisierte Pflanzenfette". Weil Transfette aber auch beim Braten und Frittieren entstehen, kommt es zudem auf die Wahl des richtigen Öls an. Zum Braten eignen sich zum Beispiel Olivenöl, Rapsöl oder Sonnenblumenöl.