Sechs einfache Tricks gegen lästige Wassereinlagerungen in den Beinen – vom Start in den Tag bis zum Abend.
Im Winter kann er sich selbst wärmen, im Sommer kann er sich dank eines ausgeklügelten Kühlsystems gegen Hitze schützen – unser Körper kann sich meist selbst helfen. Im Sommer funktioniert das zum Beispiel durch den Schweiß. Er kühlt die Haut durch Verdunstungskälte und regelt so die Gesamttemperatur nach unten. Außerdem weiten sich oberflächliche Blutgefäße, wodurch das Blut langsamer fließt und damit Zeit hat, das Zuviel an Wärme aus dem Körper zu leiten. Der Haken ist nur, dass das Blut in den geweiteten Gefäßen gerne einfach mal nach unten absackt. Bei vielen Frauen bringt das eine unangenehme Begleiterscheinung mit sich: Zuerst schwellen die Füße an, dann die Beine.
Ganz abstellen kann man das vermutlich nicht, weil es zum größten Teil Veranlagung ist. Besonders an schwülen Tagen reagiert der Körper bei manchen Menschen noch empfindlicher auf die Wärme als sowieso schon. Die gute Nachricht aber ist: Mit ein paar einfachen Tricks kann man das Problem zumindest gut in den Griff bekommen.
1. Nie heiß, immer kühl duschen
Die Vorbereitung auf den Tag fängt schon unter der Dusche an. Die oberste Regel lautet natürlich: morgens nicht zu warm duschen. Denn sonst weiten sich die Gefäße schon beim Start in den Tag und die Schwellung beginnt schon morgens.
Um den Kreislauf in Schwung zu bringen, den Regler maximal auf Körpertemperatur stellen. Und dann wird gebürstet: Mit Massagehandschuh oder Naturhaarbürsten wird der Körper kräftig von unten nach oben abgerieben. Mit dem rechten Fuß anfangen und dann langsam nach oben arbeiten. Zuerst die Außenseite, dann die Innenseite des Beins. Danach das linke Bein, den rechten und linken Arm, die obere Brustpartie. Den Bauch spiralförmig im Uhrzeigersinn und zuletzt den Rücken in Längs- und Querstrichen bearbeiten. Aber Achtung: Bei sichtbaren Krampfadern die Beine lieber nicht bürsten. Das kann die Adern verstärken.
2. Kniegüsse anwenden
Im Fall von Krampfadern oder bei Venenstau auf Kniegüsse setzen: Dafür den Duschkopf abschrauben und nur mit dem Schlauch arbeiten. Das Wasser auf die kälteste Stufe stellen und am rechten Fuß beginnen: Den Wasserstrahl an der Außenseite des Beines bis etwa fünf Zentimeter über das Knie nach oben leiten und dort ein paar Sekunden verharren. Dann die Richtung wechseln und an der Innenseite des Beines wieder nach unten strahlen. Danach ist das linke Bein an der Reihe. Jedes Bein wird zwei Mal bearbeitet. Wichtig ist, dass Beine und Füße vorher warm sind.
3. In der Luft Fahrradfahren
Wer morgens Zeit hat, kann auch mit einer altbekannten Übung in den Tag starten: mit dem Beinradler. Dazu auf dem Rücken aufs Bett legen, die Beine anwinkeln und die Füße aufstellen. Ein Bein senkrecht nach oben strecken und langsam einbeinig in der Luft Rad fahren. Zuerst 30 Sekunden vorwärts, dann 30 Sekunden rückwärts. Die gleiche Übung mit dem anderen Bein, dann auch mit beiden Beinen wiederholen. Um das Becken abzustützen, ein kleines Kissen oder die Hände darunter schieben. Das fördert zusätzlich noch den venösen Rückfluss.
4. Klopfmassagen
Später am Tag, wenn man zum Beispiel im Büro sitzt, kann man in einer kurzen Pause auch auf eine leichte Klopfmassage setzen. Das lässt sich selbst in einer engen Toilettenkabine umsetzen, falls Kollegen es nicht mitbekommen sollen. Einfach im Stehen oder im Sitzen den Körper von den Füßen bis zum Kopf abklopfen, den Kopf dabei aber nur sanft mit den Fingern bearbeiten. Für den Rest des Körpers die Hände zu Fäusten ballen und dann sanft auf die Haut klopfen, als würde man sich zaghaft an einer Tür bemerkbar machen wollen. Auch hierbei wieder am rechten Fuß starten und bis zur Hüfte hocharbeiten. Kurz warten, dann das linke Bein abklopfen. Wieder kurz warten. Nun das Becken, danach sehr vorsichtig Bauch und Brustkorb bearbeiten. Wer beweglich genug ist, kann auch den Rücken abklopfen. Der Kopf kommt zum Schluss. Diese Technik bringt nicht nur den Kreislauf in Schwung, sondern macht auch die Haut schön, weil die Durchblutung angeregt und das Bindegewebe gestrafft wird.
5. Zwischendurch aufstehen
Wer viel sitzt, zum Beispiel im Büro, in der Uni oder im Auto, sollte für kleine Unterbrechungen sorgen und sich bewegen. Einfach zwischendurch mal aufstehen und auf und ab gehen – beziehungsweise Pausen aktiv nutzen, auch wenn man bei Hitze am liebsten faul irgendwo sitzenbleiben würde. Das bringt die Blutzirkulation wieder in Gang und beschert den Lungen ganz nebenbei viel frischen Sauerstoff. Zwischendurch kann man aber auch im Sitzen mit den Füßen wippen, um die Wadenmuskulatur zu beanspruchen. Auch das pumpt das Blut aus den Beinen wieder nach oben. Dazu einfach die Füße auf die Fersen stellen, zu den Zehen wippen und zurück. Mehrmals wiederholen.
6. Genug trinken
Man weiß es, vergisst es aber häufig: Besonders bei Hitze muss man genügend trinken, um die Blutzirkulation in Gang zu halten. Das kann man auch abends im Kino oder im Theater aus kleinen Flaschen gut erledigen. Denn nur eine ausreichende Wasserzufuhr hält das Blut dünnflüssig – ein guter Schutz gegen geschwollene Beine. Am besten geeignet sind Wasser oder ungesüßte Tees. Softdrinks enthalten zu viel Zucker, der im Körper verdünnt werden muss. Das verbraucht zusätzliches Wasser. Gerade an heißen Tagen oder in klimatisierten Räumen verliert man außerdem viel Wasser über die Haut und die Atemluft.