Die Zeit rennt – und man selbst rennt auch irgendwann: Es kann trotz bester Planung immer mal passieren, dass man in Verzug gerät und Hektik ausbricht. Wenn man sich dann auf den Weg von A nach B macht, muss man sich beeilen. Laufen geht nicht, dazu ist das Outfit zu büromäßig. Aber ganz schnell gehen, das muss schon sein. Sonst kommt man zu spät zum nächsten Termin, zum Zahnarzt oder zur Bahn.
Und häufig, wenn man so schnell zu Fuß unterwegs ist, passiert Folgendes: Nach einiger Zeit beginnt die Schienbeinmuskulatur, zu schmerzen. Hat es erst einmal angefangen, wird es mit jedem Schritt schlimmer, es zieht, sticht oder krampft. Und irgendwann ist der Schmerz so unangenehm, dass man das Gefühl hat, keinen Meter mehr gehen zu wollen.
Kalte Muskeln schmerzen irgendwann
„Ich kenne das gut“, sagt der Nürnberger Extremsportler Bernhard Nuss. „Das passiert vor allen Dingen beim sehr schnellen Gehen, weil die Schienbeinmuskulatur dabei besonders beansprucht wird. Ist es dann noch kalt draußen, reagiert sie mit Schmerzen.“ Allerdings nicht ausschließlich im Winter – auch im Sommer kann das Phänomen auftreten. Trotzdem hat es laut Bernhard Nuss immer mit kalten Muskeln zu tun. Besser gesagt: mit nicht aufgewärmten. Und zwar nicht nur an den Schienbeinen. Der Mensch hat rund 650 Muskeln, die die unterschiedlichsten Funktionen übernehmen. Werden sie übermäßig beansprucht, entstehen Schmerzen, weil sie krampfen. Eine unangenehme und harmlose Verspannung also.
So wird die Muskulatur aufgewärmt
Der Rat des Sportprofis – er hat alleine im Jahr 2019 66 Ironman-Distanzen absolviert –: Vor zügigem Gehen unbedingt die Schienbeine warm machen. „Das muss kein spezielles Training sein“, erklärt der Sportprofi. „Wer im Büro sitzt, kann schließlich nicht vor dem nächsten Termin erst Sport machen. Es hilft schon, wenn man die Schienbeine ein paar Minuten lang kräftig mit den Händen reibt. Das regt die Durchblutung an und wärmt die Muskulatur dadurch vor.“ Dieser Trick bringt übrigens auch dann schnelle Hilfe, wenn es eigentlich schon zu spät ist, weil man einfach mit kalten Beinen losgelaufen ist. „Stehen bleiben und die Schienbeine kräftig reiben“, sagt Nuss. „Nach kurzer Zeit lässt der Schmerz nach.“