Claudia Buxel vom Stoffwechselinstitut in Bielefeld erklärt, welche Funktionen Salz im Körper hat, ob der Verzehr Risiken mit sich bringt und wie viel Salz gesund ist.
Schon mal eine Suppe ohne Salz gegessen? Eine Suppe ohne Salz schmeckt fade. Man muss nur ein wenig davon hinzugeben, um sie schmackhaft zu machen. „Das Salz in der Suppe kann kein anderes Gewürz ersetzen. Kochsalz steht also für Genuss“, so Claudia Buxel vom Stoffwechselinstitut Bielefeld. Daher kommt auch die Redensart, dass etwas „das Salz in der Suppe“ ist. Das Bild, durch eine kleine Zutat eine spürbare Verbesserung zu erreichen, wird in dieser Redensart auf andere Bereiche übertragen. Aber ist Salz überhaupt gesund? Können wir uns ohne schlechtes Gewissen von unserem Geschmack leiten lassen?
Salz ist lebensnotwendig
Kochsalz besteht aus den Mineralstoffen Natrium und Chlorid. Das im Salz enthaltene Natrium hat im Körper verschiedenste Funktionen. „Es ist unter anderem notwendig für die Funktion der Nerven und Muskeln. Zusätzlich steuert Salz die Wassermenge im Körper“, erklärt Claudia Buxel. Salz ist somit lebenswichtig für unseren Körper.
Salz als Gesundheitsrisiko
Eine salzreiche Ernährung galt lange als Risikofaktor für die Entstehung von Bluthochdruck. Ob das tatsächlich so ist, ist heute unter Wissenschaftlern umstritten. „Lediglich 40 Prozent der Bluthochdruck-Patienten konnten durch die Reduktion von Salz eine gesundheitliche Verbesserung feststellen“, so Stoffwechselexpertin Buxel. „Hier kann, wenn nötig, jeder selber ausprobieren, ob ihm ein sparsamer Umgang mit Salz guttut. Am einfachsten lässt sich dies umsetzen, wenn derjenige beim Kochen weniger salzt, mit Käse und besonders Wurst sparsamer umgeht, Fischmarinaden und Fertiggerichte meidet und frisches Gemüse in den Vordergrund stellt“, führt die Expertin fort. Denn ein hoher Salzkonsum komme insbesondere durch versteckte Salze in Lebensmitteln zustande.
Wie viel Salz ist gesund?
Für Menschen, die aus medizinischen Gründen streng salzarm leben müssen, empfiehlt Claudia Buxel Kalium-Salze aus der Apotheke, eventuell auch kombiniert mit Magnesium. „Aber ein gesunder Mensch kann sich auf den Salzhunger seines Körpers verlassen und braucht sich nicht einzuschränken“, ist sie sich sicher. Laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) sollte ein Erwachsener maximal sechs Gramm Salz pro Tag zu sich nehmen, das entspricht etwa einem Teelöffel. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) rät dazu, nur 5 Gramm Salz täglich zu konsumieren. Einheitliche Richtlinien zum Salzkonsum gibt es aber nicht. Die Expertin Claudia Buxel meint: „Um auf der sicheren Seite zu sein, wählt man am besten die goldene Mitte: Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig Salz.“