Besser sehen, besser hören, mehr Mobilität. Ohne Angst vor einem Herzstillstand durchs Leben gehen oder wieder einen klaren Gedanken fassen. Für viele Menschen sind Implantate bei gesundheitlichen Problemen die einzige Lösung. Sie nehmen viel auf sich – für mehr Lebensqualität. Hier erfahren Sie, wie man Implantate unterscheiden kann und wohin die Reise in der Forschung geht.
Passive Implantate
Passive Implantate haben die Aufgabe, Körperteile – ob groß oder klein – zu ersetzen oder ihre Funktion wiederherzustellen. Und das wohl bekannteste Implantat ist in aller Munde: der klassische Zahnersatz. Aber auch Augenlinsen, Gelenkersatz und Stents zur Stabilisierung von Blutgefäßen stehen auf der „Ersatzteilliste“. Bei der Entwicklung innovativer Implantate geht es nun darum, die Verträglichkeit für den Körper zu verbessern.
Für die biomedizinische Forschung gilt dabei etwa: Das beste Material kommt aus dem Körper selbst. Das bedeutet, dass gezielt Körperzellen für die Behandlung von Beschwerden aufgebaut werden – ob Zellen für Knorpelschäden im Knie, für neue Herzklappen oder als Knochenersatz im Kiefer.
Aktive Implantate
Aktive Implantate dagegen besitzen eine eigene Energiequelle, Sensoren sowie aktive Bestandteile, die Körperfunktionen überwachen und unterstützen können. Herzschrittmacher helfen mit elektrischen Impulsen Herzen auf die Sprünge. Neuroimplantate regen das Gehirn bei neurodegenerativen Erkrankungen an – gerade in einer alternden Gesellschaft, in der diese Erkrankungen stetig zunehmen, besonders wertvoll. Implantierbare Medikamentenpumpen geben gezielt die richtige Dosis an Arzneimitteln an den Körper ab. Innenohr- bzw. Cochlea-Implantate wandeln akustische Signale in elektrische Signale um, die den Hörnerv stimulieren – und damit Hören möglich machen.
Was die Zukunft bringt
Die Ziele sind klar definiert: Noch bessere Materialverträglichkeit durch Zellen aus Bioreaktoren – oder auch die Entwicklung biohybrider Implantate, die ganze Organe, wie z. B. die Leber, Lunge, Nieren oder Bauspeicheldrüse, ersetzen können. Bis es soweit ist, geht ganz sicher noch viel Zeit ins Land. Aufwändige Forschung ist nötig. Und die Ideen sind da.