Bei den Mädels ist es oft schon Routine: Die HPV-Impfung. Humane Papillomviren (HPV) können Infektionen und daraus resultierenden Gebärmutterhalskrebs auslösen. Jetzt wurde die Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) erweitert, sodass auch Jungen zwischen 9 und 14 Jahren geimpft werden sollten. Aber Jungs und Gebärmutterhalskrebs? Wir erklären Ihnen den Zusammenhang.
Warum HPV-Impfung?
Die Antwort kommt aus der Wissenschaft: Laut Robert-Koch-Institut sind einige Penis- und Analkrebserkrankungen und Krebserkrankungen in Mundhöhle oder Rachen auf eine HPV-Infektion zurückzuführen. Bei Mädchen ist der Gebärmutterhalskrebs am bekanntesten. Jungen und Mädchen können sich also gleichermaßen Erkrankungen einfangen, aus denen sich Vorstufen von Krebsformen entwickeln. Diese Viren werden über die Schleimhäute übertragen, vor allem also beim Geschlechtsverkehr und können dann beispielsweise bei Mädchen Gebärmutterhalskrebs auslösen.
Viele Infektionen bleiben unbemerkt
Was die meisten jedoch nicht wissen: Viele sexuell aktive Menschen infizieren sich mindestens einmal im Leben mit HPV, jedoch verläuft die Infektion meist ohne Symptome und verschwindet wieder so unbemerkt, wie sie gekommen ist. Da dies jedoch eben nicht immer der Fall ist, empfiehlt die STIKO schon seit 2007 die HPV-Impfung bei Mädchen, seit November 2018 auch für Jungen im Alter von 9 bis 14 Jahren.
Gerechtere Verteilung von Verantwortung
Hinzu kommt, dass geimpfte Jungen eine nicht geimpfte Partnerin schützen, da es sehr unwahrscheinlich ist, dass geimpfte Jungen das Virus weitergeben. So können also tausende Krebserkrankungen langfristig mit doppelter Wahrscheinlichkeit vermieden werden. Durch die Impfung beider Geschlechter wird die gemeinsame Verantwortung für eine Senkung der HPV-bedingten Krankheiten in Deutschland gleichmäßiger verteilt.