Die Haut ist mit bis zu zwei Quadratmetern unser größtes Organ. Sich um sie zu kümmern, ist also durchaus sinnvoll. Vor allem im Winter.
Wenn die Temperaturen fallen, packt man sich schon mal gern dick ein, wenn es zum Spaziergang nach draußen geht. Mütze, Schal, Handschuhe, damit einem nicht fröstelt und die Haut vor der Kälte gut geschützt ist. Denn unser größtes Organ reagiert sensibel auf die Bedingungen des Winters. Die Produktion der körpereigenen Talgdrüsen, die einen leichten Fettfilm auf der Haut bilden, so einen Schutz bieten und vor Austrocknung schützen, werde bei Kälte zurückgefahren, sagt Dr. Christoph Liebich, Dermatologe aus München (hautarzt-muenchen.com). „Da sich Gefäße bei niedrigen Temperaturen zusammenziehen und die Durchblutung verlangsamt, ist auch die Versorgung der Talgdrüsen nicht optimal.“ Der Experte spricht von Temperaturen jenseits der sieben Grad. Und allein schon mit zunehmendem Alter werde die Zahl und die Qualität von Talgdrüsen weniger. „Das fängt eigentlich schon ab 25 Jahren an“, so Liebich.
Dass man sich nach dem winterlichen Spaziergang dann aufs warme Zuhause freut, ist verständlich. Doch wartet dort der nächste Faktor, der sich negativ auf die Haut auswirkt: trockene Heizungsluft. Diese entzieht der Haut Feuchtigkeit. Ein angenehmes leicht feucht gehaltenes Raumklima könnte hier Abhilfe schaffen.
Durch Cremes von außen nachhelfen
Wenn aufgrund der Kälte die Talgdrüsen oder, wie Liebich sagt, die „körpereigene Hautcreme“ nicht richtig funktioniert, dann müsse man von außen nachhelfen. „Man sollte sich, gerade im Winter, regelmäßig mit einer reichhaltigen, fetthaltigen Hautcreme einschmieren. Die Haut produziert da einfach nicht genügend Fett, was die Hautoberfläche durchlässig und empfindlich macht und dann kann man außen nachhelfen, wenn die Haut zu trocken ist“, sagt er. Badet oder duscht man warm – nicht zu heiß, das entzieht dem Körper ebenfalls die Fette – dann seien Dusch- oder Badeöle das Mittel der Wahl. Auf Körpermilch zur Pflege danach, so Liebich, solle man verzichten, da diese viel Wasser enthalte und durch Verdunstung die Haut wieder trockener machen würden.
Hände regelmäßig eincremen
Doch nicht nur von außen kann man der eigenen Haut in der kalten Jahreszeit etwas Gutes tun. Auch von innen kann man dafür sorgen, dass die Haut gut versorgt wird. Viel trinken heißt hier die erste Devise. „Gerade im Winter trinken die Menschen eher weniger, aber das ist wichtig, um die Haut von innen zu befeuchten“, erklärt Liebich. Auch fetter Seefisch, der die Haut durch die Inhaltsstoffe pflegt sowie Obst und Gemüse „in all seinen Formen“ sollte auf dem Speiseplan stehen.
Das Geschlecht spielt bei der Pflege keine Rolle. „Es geht um die Haut und deren Pflege. Das Geschlecht hat da keinen Einfluss“, sagt Liebich. Zum Schutz der Hände, die an sich schon etwas empfindlicher und stets in Bewegung sind, empfiehlt er ebenfalls regelmäßiges Eincremen, „ruhig 10, 20 Mal am Tag“. Kommt man von draußen, dann sei beim Händewaschen stets Seife zu nutzen und gern auch Handwaschöle. Für das Schneiden von Obst und Gemüse schlägt er Gummihandschuhe vor, die die Haut vor Säuren schützen. Um dem unangenehm feuchten Raum, der dann zwischen Haut und Gummi entsteht, entgegenzuwirken, könne man zusätzlich Baumwollhandschuhe darunter anziehen, meint Liebich.