Sommer, Sonne, Salz- oder Chlorwasser und schwitzen: Im Sommer hat mancher das Gefühl, seine Haare öfter waschen zu wollen als sonst. Wie oft ist gut, wann ist es zu viel – und: Welche Wasch-Methoden gibt es überhaupt? Es muss nämlich nicht immer das klassische Shampoo sein. Wir geben Tipps.
1. Wie man die Haare richtig wäscht
Haare nass machen, Shampoo drauf, schäumen, ausspülen und am Ende mit dem Handtuch trocken rubbeln. So sieht der Waschalltag für die meisten Haare aus. Und genau das ist schon der Anfang vom Ende: Spliss und Haarbruch sind vorprogrammiert. Wer schöne Haare haben möchte, sollte sich darum etwas mehr Zeit für die Pflege nehmen. Aber wie geht es richtig? Vor dem Waschen sollten die Haare möglichst gut ausgebürstet werden. Dadurch lösen sich Schmutzpartikel und Styling-Reste, und das Haarfett wird gleichmäßig verteilt. Außerdem werden die Haare entwirrt, so dass sie sich später gleichmäßig waschen lassen. Danach werden die Haare nass gemacht – und dann folgt das Shampoo. Hier sollte aber nicht nach dem Motto „viel hilft viel“ geschäumt werden. Denn je mehr Shampoo man benutzt, umso schwerer lässt es sich später wieder auswaschen und umso länger muss gespült werden. Bei langem Haar genügt eine mandelgroße Menge. Bei kürzerem Haar nimmt man entsprechend weniger.
Weniger ist dann auch beim Schäumen der richtige Weg: Es genügt vollkommen, den Ansatz gut durchzuschäumen, denn nur dort sind die Haare wirklich fettig. Für den Rest der Haare genügt es, wenn der Schaum hindurchfließt. Das passiert spätestens beim Auswaschen. Speziell trockene Spitzen sollten nicht eingeschäumt werden. Hat das Wasser beim Ausspülen dann noch etwa Körpertemperatur, geht es den Haaren gut. Ist das Wasser zu heiß, wird die Struktur geschädigt.
2. Wie oft sollte man seine Haare waschen?
Das hängt davon ab, wie die Haare beschaffen sind. Sind sie von Natur aus fettig, sollte man sie paradoxerweise nicht so häufig waschen, wie man es wahrscheinlich am liebsten tun würde. Denn durch das Massieren mit Shampoo werden die Talgdrüsen angeregt und produzieren direkt wieder mehr Fett. Besser zwei drei Tage aushalten und dann erst waschen. Eine ähnlich lange Wartezeit gilt für trockene Haare. Hier allerdings aus dem Grund, dass die Haare sonst zu sehr austrocknen. Wer trockene Haare hat, sollte sie frühestens nach zwei Tagen waschen. Wer es aushält, wartet noch länger. Nur, wer normales Haar hat, das weder besonders trocken ist noch besonders schnell fettet, kann fast machen, was er möchte: Die Haare täglich waschen oder nur alle paar Tage – das hängt ganz davon ab, wie es sich am besten anfühlt.
3. Wie pflegt man die Haare im Sommer am besten?
Sonne, warmer Wind, möglicherweise auch noch Salz- und Chlorwasser, greifen die Haare an. Darum möchten sie im Sommer besonders sensibel behandelt werden. Das kommt aber oft unserem persönlichen Gefühl nach Frische in die Quere, denn wer durchgeschwitzt unter die Dusche hüpft, möchte seine Haare meist am liebsten einfach mitwaschen. Und tut das meist auch. Das ist kein Problem, solange man ihnen dann eine Extraportion Pflege zukommen lässt. Und jeder Sommer hat ja (leider) mal ein Ende. Aber wie pflegt man richtig?
Zunächst ist gerade im Sommer regelmäßiges Spitzenschneiden besonders wichtig – vor allen Dingen, wenn ein Urlaub am Meer oder am Pool geplant ist. Salz und Chlor entziehen dem Haar zusätzlich Feuchtigkeit. Darum schnell noch die Spitzen in Ordnung bringen lassen, damit sich der Urlaub nicht zum Haar-Desaster entwickelt. Im Urlaub selbst bieten sich dann zum Beispiel regelmäßige Leave-in-Kuren an, die die Haare geschmeidig halten. Alternativ helfen aber auch spezielle Feuchtigkeitssprays, die vor dem Sonnenbaden und nach dem Duschen großzügig im Haar verteilt werden. Hier kann es auch ein Produkt mit Lichtschutzfaktor sein. Außerdem sollte generell ein besonders pflegendes Shampoo benutzt werden, das dem Haar die über den Tag verlorene Feuchtigkeit schon beim Waschen zurückgibt.
4. Welche Shampoo-Alternativen gibt es?
Viele Shampoos vom Friseur oder aus der Drogerie enthalten Stoffe, die die Kopfhaut reizen oder Allergien auslösen können. Darum schwören immer mehr Menschen auf selbstgemachtes Shampoo. Eine Alternative sind aber auch Haarseifen. Sie haben wesentlich weniger Inhaltsstoffe als Shampoos.
Wer komplett auf Natur setzen will, kann es auch mal mit Roggenmehl versuchen. Darauf schwören Anhänger der sogenannten No-Shampoo-Bewegung. Mindestens genauso einfach funktioniert die Haarwäsche mit Roggenmehl. Dafür wird einfach Mehl mit Wasser angerührt, bis eine leicht cremige Konsistenz entsteht. Am besten geeignet ist Roggenmehl Typ 1150. Das Mengenverhältnis variiert je nach Haarlänge. Für sehr kurzes Haar nimmt man ein bis zwei Esslöffel Mehl und 120 bis 150 Milliliter lauwarmes Wasser – je nachdem, welche Konsistenz man bevorzugt. Für schulterlanges Haar rührt man vier Esslöffel Roggenmehl und etwa einen viertel Liter Wasser an, für langes Haar können es bis zu sechs Esslöffel Mehl und 350 Milliliter Flüssigkeit sein. Soll die Masse gut reinigen, sollte sie nach etwa zehn Minuten verwendet werden. Durch längeres Stehenlassen sinkt der reinigende Stärkeanteil im Mehl. Wer seine Haare in erster Linie pflegen möchte, kann die Mischung aber ruhig ein paar Stunden stehen lassen.
5. Wie trocknet man die Haare am besten?
Regel Nummer eins: Mit dem Handtuch nie rubbeln. Immer nur das Wasser vorsichtig aus den Haaren herausdrücken. Regel Nummer zwei: Den Fön nie auf die heißeste Stufe stellen. Im Sommer die Haare sogar am besten einfach an der Luft trocknen lassen und dann nur ein bisschen nachstylen.