Immer mehr Fitnessstudios haben es im Programm: Faszien-Training. Statt Muskeln zu stählen, wird dabei vor allem gedehnt, um den Körper beweglicher zu machen und schmerzhafte Verhärtungen zu lösen. Ein kleiner Einblick in die Welt der Faszien.
Faszinierende Faszien
Unter Faszien versteht man das Gewebe aus faserartigen, elastischen Häuten und Strängen, das die Muskeln und Organe in unserem Körper umgibt. Alles „Weiße“ zählt dazu: Sehnen, Bänder und Knorpel. Man kann es sich als eine Art Netzwerk vorstellen, das alle Teile im Innern des Körpers stützt und verbindet. Es hält den Körper in Form und beweglich und sorgt für die Abstimmung zwischen den einzelnen Muskeln und Organen. Da im Faszien-Gewebe viele Bewegungs- und Schmerzrezeptoren liegen, beeinflusst es unser Körpergefühl wesentlich. Aus diesem Grund bezeichnen Experten die Faszien sogar als „sechsten Sinn“, der Auskunft darüber gibt, was in den verschiedenen Teilen des Körpers los ist.
Schmerz durch Stress
Schmerzhaft zu spüren bekommen wir unser Faszien-Gewebe erst, wenn es verhärtet oder verklebt ist. Dann wird zum Beispiel der Nacken steif oder es zwickt im Lendenbereich. Eine mögliche Ursache ist Stress: Wenn sich die Zahl der Stresshormone im Körper erhöht, ziehen sich die Faszien zusammen und verkrampfen sich. Aber auch Bewegungsmangel (und infolgedessen eine verkürzte Muskulatur) oder eine zu hohe sportliche Belastung können sich negativ auf das Faszien-Gewebe auswirken und Schmerzen zur Folge haben.
Dehnen tut gut
Sind die Faszien verkürzt, verhärtet oder verklebt, so neigen wir zu einer ungesunden Schonhaltung, sind eingeschränkt in unserer Mobilität und meistens auch emotional unausgeglichen. Doch dagegen lässt sich etwas tun: Dehnen ist eine Wohltat für die Faszien, dementsprechend wird beim Faszien-Training sehr viel gedehnt. Es gilt, herkömmliche Körperhaltungen zu verlassen, um durch Dehnen, Federn und Schwingen wieder mehr Geschmeidigkeit zu erlangen. Unterstützen können Sie den Effekt durch Massagen mit speziellen Faszien-Rollen: Durch regelmäßiges Rollen wird das Gewebe weicher und elastischer.
Nahrung für die Faszien
Damit der Körper gutes Baumaterial für die Faszien zur Verfügung hat, ist es erforderlich, ihn mit allen wichtigen Nährstoffen zu versorgen. Besonders gut für die Faszien sind zum Beispiel Fisch, Algen, Olivenöl und als Getränke Ingwerwasser oder Grüntee sowie mineralstoffhaltiges Wasser. Meiden sollten Sie Zucker und Süß- bzw. Zuckeraustauschstoffe, gesättigte Fettsäuren und Kuhmilchprodukte sowie Geschmacksverstärker, Hefeextrakte und industriell hergestellte Fertigprodukte.