„Na klar“, „Kein Problem“ oder „Mache ich“ – wer kennt diese kurzen Zusagen nicht. Dabei hat man selbst eigentlich gar keine Zeit und übernimmt die Aufgaben und Anfragen nur, um dem Gegenüber nicht vor den Kopf zu stoßen. Dabei ist es wichtig, einfach mal „Nein“ zu sagen und seine eigenen Interessen in den Vordergrund zu stellen. Wir verraten jetzt, wie es Ihnen leichter fällt, auch mal einen Wunsch abzuschlagen und an sich zu denken.
Vier Buchstaben, die schwer auszusprechen sind
Es fällt tatsächlich häufig schwer, einfach mal „Nein“ zu sagen. Die Angst, oder ein schlechtes Gewissen dem anderen gegenüber, lassen einen oft „Ja“ sagen, obwohl man innerlich sofort abgelehnt hätte. Viele sind ängstlich, „Nein“ zu sagen, weil sie sich Sorgen machen, abgelehnt zu werden. Außerdem kommt man nicht in Erklärungsnot, wenn man „Ja“ sagt und vermeidet dadurch gegebenenfalls unangenehme Situationen.
Tatsächlich haben Leute, die nicht „Nein“ sagen können, häufig Angst vor der Ablehnung anderer. Dabei gibt es dazu gar keinen Grund: Leute, die ihre Meinung vertreten und auch mal widersprechen, sind meist selbstbewusster und authentischer. Nicht jedoch weniger liebenswert.
Kein schlechtes Gewissen haben
Auch wenn man mal „Nein“ sagt, bedeutet dies nicht, dass unser Gegenüber direkt sauer oder enttäuscht von uns ist. In solchen Momenten sollten Sie an sich denken, denn wenn Sie es immer nur anderen recht machen wollen, werden Sie langfristig unzufrieden und machen es außerdem anderen möglich, über Ihre Zeit zu entscheiden. Wenn man dies langfristig so macht, dann können im schlimmsten Fall Depressionen und Burnout die Folge sein. Daher sollten Sie kein schlechtes Gewissen haben, auch mal „Nein“ zu sagen.
Es gibt aber einige Möglichkeiten, diese Situationen so charmant zu lösen, dass unser Gesprächspartner nicht sauer oder enttäuscht sein wird. Kommunizieren Sie einfach offen und ehrlich, wieso Sie aktuell diese Aufgabe nicht übernehmen können. Erläutern Sie, dass Sie zum Beispiel andere Prioritäten haben, die derzeit wichtiger sind. Bieten Sie aber gerne an, die Aufgabe später zu erledigen, sobald Sie Zeit dafür haben. Oder sagen Sie Ihrem Gesprächspartner, dass Sie darüber nachdenken, jedoch zum jetzigen Zeitpunkt noch keine eindeutige Zusage geben können. Damit haben Sie dann die nötige Zeit, zu überlegen, ob Sie die Aufgabe übernehmen wollen oder nicht.
Ein weiterer Tipp: Verweisen Sie gerne auf andere Ansprechpartner, von denen Sie glauben, dass diese die Aufgabe besser bewältigen können. Oftmals hilft es den Bittstellern schon weiter, wenn man Ihnen einen alternativen Ansprechpartner nennt. Auch hier ist die Angst, dass es wie ein „Abwimmeln“ wirken könnte, meist unbegründet. Denn niemandem ist damit geholfen, wenn Sie Ihre Arbeit nur halbherzig erledigen, weil Sie sonst für keine Aufgabe ausreichend Zeit zur Verfügung haben.
„Nein“ sagen ohne Begründung
Der direkteste Weg ist oft der schwierigste. Einfach „Nein“ zu sagen ohne Begründung. Diese Antwort setzt etwas Mut voraus. Sie wird jedoch mit jedem Mal leichter, je öfter man es wagt. Dadurch vertreten Sie Ihre Meinung und zeigen Ihrem Gegenüber, dass Sie selbst darüber entscheiden, welche Aufgaben Sie übernehmen wollen und welche nicht. Sie werden feststellen, dass es weniger schlimm ist als gedacht, wenn man mal „Nein“ sagt.
Nichtsdestotrotz sind natürlich kleine Gefälligkeiten absolut in Ordnung. Sie sollten jetzt natürlich nicht jeden Wunsch direkt abschlagen, sondern sich ernsthaft überlegen, ob Sie Ihr Gegenüber entlasten möchten oder nicht. Und überlegen Sie, ob es jemand ist, der Sie ebenfalls bei Aufgaben entlastet oder Ihnen auch mal unter die Arme greift, wenn es nötig ist.
Fazit
Wer ab und zu an sich selbst denkt, statt an andere, wird zufriedener und braucht keineswegs ein schlechtes Gewissen haben. Denn viele versuchen, es anderen recht zu machen, nicht aber sich selbst.
Dabei ist es ratsam, ab und an auch einmal „Nein“ zu sagen. Das hilft nicht nur dabei, sich zu viele Aufgaben auf den Tisch zu schaufeln, sondern stärkt ebenfalls das Selbstbewusstsein. Außerdem wird Ihr Gegenüber Sie nicht anders behandeln, wenn Sie ihm mal ein „Nein“ entgegenbringen. Schließlich mag er Sie wegen Ihrer Persönlichkeit, nicht wegen Ihrer Entscheidung für ein „Ja“ oder „Nein“.