Das kleine Mädchen flitzt aufgeregt mit Eimer und Schüppe durch die Dünen. Während sie anfängt am Strand eine tolle Sandburg zu bauen, setzt sich ihre Mama daneben. Sie genießt für einen Moment die Ruhe, die Sonnenstrahlen auf der Haut und die wohltuende Meeresluft. Klingt nach einem entspannten Familien-Urlaub – ist aber eine Mutter-Kind-Kur.
Vorbeugen statt heilen
Viele denken beim Wort „Kur“ sofort an graue Haare, Krücken, Rollatoren und Krankheiten. Dabei ist eine Kur längst nicht mehr nur was für Oldies – und auch nicht nur für Schwerkranke oder Menschen, die gerade eine Operation hinter sich haben. Im Gegenteil: Eine Kur kommt unter bestimmten Voraussetzungen prinzipiell für jeden in Frage, der seiner Gesundheit etwas Gutes tun will. Hier gilt das Motto – Vorsorge ist besser als heilen.
Gewappnet gegen Stress & Überforderung
Neben der Rehabilitation nach einem Unfall, einer OP oder Krankheit können Sie mit einer Kurmaßnahme auch einfach mal Kraft für den immer fordernderen Alltag sammeln und die Seele baumeln lassen. So soll vermieden werden, dass bestehende Beschwerden schlimmer oder sogar chronisch werden. Man lernt, die eigene Gesundheit nachhaltig und wirkungsvoll zu stärken und Risiken zu vermeiden – bevor es zu spät ist. Strategien gegen dauerhaften Stress und Erschöpfung, Übergewicht und Bewegungsmangel werden verinnerlicht, damit sie auch im turbulenten Alltag einen festen Platz finden.
Jeder kann eine Kur beantragen
Vom Azubi mit Asthma über vom Alltag überforderte Eltern bis hin zum Rentner mit Diabetes: Prinzipiell kann jeder eine Kur machen. Die muss allerdings vom Arzt verordnet werden und je nach Maßnahme bestehen bestimmte Voraussetzungen. Es gibt sowohl ambulante als auch stationäre Maßnahmen; zunächst wird immer versucht, mit medizinischen Maßnahmen am Wohnort des Versicherten eine gesundheitliche Verbesserung zu erzielen. Erst wenn die ausgeschöpft sind, kann eine stationäre Kur Sinn ergeben, die dann zusammen mit dem Arzt besprochen wird.
Auszeit für gestresste Eltern
Anders als klassische Kuren, bei denen ein bestimmtes Krankheitsbild behandelt wird, geht es bei diesem Therapiekonzept vor allem um die Beziehung zwischen Elternteil und Kind sowie Wege aus dem häufig sehr stressigen Alltag. Das ist wichtig, bevor sich dieser Stress anhaltend auf die Gesundheit niederschlägt – und auch gerade für alleinerziehende, kranke oder überlastete Elternteile sinnvoll. Natürlich können die Kinder hier mitkommen. Sie werden in der Klinik mit anderen Kindern betreut und haben bei Bedarf sogar Unterricht, damit sich Mama oder Papa erholen und genesen und in Ruhe ihre jeweiligen Therapien und Behandlungen wahrnehmen können.