Immer mehr Städte und Bundesländer führen eine Maskenpflicht ein. Wer sich darauf vorbereiten möchte, kann sich ganz einfach selbst eine nähen. Wir erklären, wie es geht und worauf man achten muss.
In Österreich gibt es schon die Verpflichtung, in Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln einen Mundschutz zu tragen – in Deutschland ziehen immer mehr Städte, Regionen und Bundesländer nach. Und gleichzeitig heißt es immer wieder, dass die Masken Mangelware sind. In Apotheken, Drogerien und auch im Internet sind sie nicht mehr zu bekommen. Es sei denn, man möchte online ein Vielfaches des eigentlichen Preises bezahlen. Aber selbst dann dürfte es schwierig werden.
Doch der Mensch ist erfinderisch – und so greifen viele inzwischen einfach selbst zu Stoff, Nadel und Faden und fertigen DIY-Schutzmasken an. Aber bringen die eigentlich was? Und was muss man beim Nähen und bei der Stoffauswahl beachten?
So sinnvoll sind Masken
Eins vorweg: Selbstgenähte Masken schützen nicht komplett vor einer eigenen Ansteckung. Sie sind also nur Behelfsmasken. Der Grund ist der, dass sie nicht aus den Spezialmaterialien bestehen, die man bräuchte, um alle Tröpfchen und Viren zuverlässig abzuhalten. Aber: Sie sind besser als nichts. Denn sollte uns aus Versehen doch mal jemand direkt anhusten, trifft einen nicht alles mit voller Wucht. Ihr größter Vorteil aber ist, dass man durch eine selbstgenähte Maske alle anderen schützen kann. Denn wenn man selbst husten oder niesen muss, versprüht man nicht die volle Ladung Keime in seiner Umwelt. Laut Wissenschaftlern erreichen selbstgenähte Masken etwa 80 Prozent des Schutzes einer medizinischen Maske. Eine Alternative für medizinisches Personal ist sie darum aber auf keinen Fall. Und: Ein Ersatz für die bestehenden Hygiene- und Abstandsregeln sind sie auch nicht.
Atemschutzmasken nähen – so geht’s
Der Stoff sollte aus fester Baumwolle und kochfest (also bei 90 Grad waschbar) sein. Am besten eignen sich zum Beispiel Geschirrtücher oder ausgediente Baumwollbettwäsche. Daraus schneidet man sich folgende Stücke zurecht:
* Ein 20 Zentimeter mal 40 Zentimeter großes Stück für den eigentlichen Mundschutz
* Einen etwa 15 Zentimeter langen Draht, zum Beispiel Pfeifenreiniger, Gefrierbeutelverschlüsse, Bastel- oder Blumendraht.
* Zwei je nach Größe des Kopfes etwa 10 Zentimeter lange Gummibänder. Sie sollen die Maske später an den Ohren befestigen. Es eignet sich zum Beispiel schmale Gummilitze.
* Das 20 mal 40 Zentimeter große Stoffstück doppelt legen und die Kante bügeln. Anschließend den Draht zwischen die Stoffstücke von innen in den Knick schieben und mit Stecknadeln feststecken. Danach in den doppelten Stoff drei etwa 1,5 Zentimeter tiefe Falten einbügeln. Zum Schluss einmal rund um das so entstandene gefaltete Rechteck herum nähen – so, dass die Falten links und rechts fixiert sind und der Draht oben befestigt ist. Letzteres klappt zum Beispiel mit einem feinen Kettelstich.
* Zum Schluss wird auf jeder der schmalen Seiten jeweils ein Gummistreifen oben und unten von hinten so festgenäht, dass rechts und links jeweils eine Schlaufe entsteht, mit der man die Maske an den Ohren befestigen kann. Danach sollte die Maske gewaschen (entweder in der Waschmaschine oder etwa 5 Minuten im Wasserbad) und die Falten eventuell wieder in Form gebügelt werden.
Bitte beachten Sie: Mittlerweile gilt überwiegend eine strengere Maskenpflicht. Einfache Bedeckungen, konventionelle Mund-Nasen-Masken oder andere Behelfsmittel reichen dann nicht mehr aus. Dies betrifft auch die selbstgenähten Masken. (Hinweis aus 11/2021)