Ist man wirklich glücklicher, wenn man mehr Zeit hat? Forschende sind dieser Frage auf den Grund gegangen und stellen fest: Mit der Freizeit steigt auch das Wohlbefinden – allerdings nur bis zu einem bestimmten Punkt. Hierüber berichtet aponet.de, das offizielle Gesundheitsportal der deutschen ApothekerInnen, in einer Pressemitteilung.
Befragungen unter knapp 22.000 US-Amerikanerinnen und -Amerikanern zufolge nahm mit zunehmender Freizeit auch das Wohlbefinden zu. Bei zwei Stunden erreichte es jedoch ein Plateau und nahm bei fünf Stunden wieder ab. In einer anderen Befragung unter 13.600 Menschen zeigte sich ein ähnliches Bild: Auch hier war überschüssige Freizeit nicht mit mehr Wohlbefinden verbunden. Um herauszufinden, was hinter dem Phänomen steckt, führten die Forschenden zwei Online-Experimente mit mehr als 6.000 Teilnehmenden durch:
Im ersten Experiment sollten sich die Teilnehmenden vorstellen, mindestens ein halbes Jahr lang jeden Tag eine bestimmte Menge an Freizeit zu haben. Diejenigen, die sich gedanklich mit 15 Minuten pro Tag begnügen mussten, rechneten mit mehr Stress und einem geringeren Wohlbefinden als jene, denen 3,5 Stunden pro Tag in Aussicht gestellt wurden. Wer sich dagegen 7 freie Stunden pro Tag vorstellen sollte, rechnete damit, dass das Wohlbefinden aufgrund eines Gefühls der Unproduktivität darunter leiden würde.
Im nächsten Experiment nahmen die Forschenden die Produktivität unter die Lupe: Die Teilnehmenden wurden gebeten, sich vorzustellen, ihre freie Zeit von 3,5 oder 7 Stunden pro Tag entweder mit Sport oder Hobbys (produktiv) oder mit Aktivitäten wie Fernsehen oder am Computer zu verbringen (unproduktiv). Es zeigte sich, dass Teilnehmende bei einer unproduktiven Freizeit ein geringeres Wohlbefinden erwarteten. Bei produktiven Aktivitäten war es dagegen unerheblich, ob 3,5 oder 7 Stunden Freizeit zur Verfügung standen.