Ob Bauchschmerzen, Durchfall, Migräne oder Schlafstörungen: Die Psyche mischt bei vielen körperlichen Beschwerden mit. Das gilt auch für Fieber, wie ein japanischer Arzt jetzt in der Fachzeitschrift Temperature darlegt. Hierüber informiert aponet.de – das offizielle Gesundheitsportal der deutschen ApothekerInnen – in einer Pressemitteilung.
Fieber, das von der Psyche ausgeht, ist eine stressbedingte Krankheit, die vor allem bei jüngeren Frauen auftritt. Das berichtet Dr. Takakazu Oka von der Kyushu University, der sich auf psychosomatische Erkrankungen spezialisiert hat. In manchen Fällen könne das Fieber extrem hoch klettern, etwa wenn die Betroffenen starken emotionalen Ereignissen ausgesetzt seien. Häufig hält sich die Körpertemperatur jedoch bei 37 bis 38 Grad Celsius, vor allem bei chronischem Dauerstress in der Schule, im Studium oder bei der Arbeit.
Warum psychischer Stress die Körpertemperatur erhöhen kann, ist noch unklar. Studien mit Tieren haben Oka zufolge gezeigt, dass psychischer Stress die Körpertemperatur über Mechanismen erhöht, die sich von infektiösem Fieber unterscheiden. Vielmehr scheine das sympathische Nervensystem bei der Entstehung des durch Stress verursachten Fiebers eine wichtige Rolle zu spielen, so der Mediziner. Fiebersenkende Mittel wirken in diesem Fall eher nicht. Besser scheinen stattdessen angstlösende und beruhigende Mittel zu helfen. Oder aber der Ansatz, die Schwierigkeiten der Betroffenen mit natürlichen Methoden oder mit Hilfe von Psychotherapie anzugehen.
Wie Oka in seiner Praxis feststellte, beklagen sich seine Patienten oft nicht nur über das Fieber und seine Begleiterscheinungen, sondern auch über Symptome von Stress oder psychischen Erkrankungen. Letztlich seien die Behandlungsmöglichkeiten ähnlich wie bei anderen stressbedingten Krankheiten.