In etwa jeder fünften Familie mit minderjährigen Kindern in Deutschland gibt es ein alleinerziehendes Elternteil. Davon ist fast jede dritte dieser Ein-Eltern-Familien armutsgefährdet. Ein neues Faktenblatt der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) analysiert die berufliche und gesundheitliche Situation alleinerziehender Erwerbstätiger.
Kinder großzuziehen und zugleich allein den Lebensunterhalt für die Familie zu sichern, bringt viele alleinerziehende Erwerbstätige in eine schwierige Lage. Die Analyse der Daten aus der Erwerbstätigenbefragung zeigt, dass sie am häufigsten in den Bereichen Alten- und Krankenpflege, Erziehung und Verkauf tätig sind. Häufiger als andere Eltern oder Erwerbstätige ohne minderjährige Kinder im Haushalt arbeiten Alleinerziehende in Teilzeit oder mit einem befristeten Vertrag. Dabei ist der Anteil der befristet Beschäftigten bei den Alleinerziehenden im Vergleich zu Erwerbstätigen in Zwei-Eltern-Familien mehr als doppelt so hoch. Fast ein Drittel der alleinerziehenden Beschäftigten (29,6 %) gibt einen Bruttoverdienst von unter 1.500 Euro an. Zudem müssen sie berufliche und private Einschnitte hinnehmen.
Die Lebenssituation der alleinerziehenden Erwerbstätigen schlägt sich auch in gesundheitlichen Beschwerden nieder. Sie berichten häufiger über bestimmte psychosomatische Beschwerden als andere Beschäftigte. So leidet über die Hälfte der alleinerziehenden Erwerbstätigen (55,8 %) unter allgemeiner Müdigkeit und Mattigkeit. Auch Kopfschmerzen (43,4 %) und emotionale Erschöpfung (35,2 %) nennen sie öfter als andere Befragte.
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